Bischof von Nord-Arabien fordert klare Haltung moderater Muslime

22. August 2016 in Aktuelles


Camillo Ballin ruft moderate Muslime dazu auf, viel deutlicher als bisher öffentlich klar zu machen, dass Gewalt und Islam nicht dasselbe sei


Rom (kath.net/KAP) Aus Sicht des katholischen Bischofs von Nord-Arabien sollten sich "moderate Muslime" in der Region deutlicher gegen islamistischen Terror aussprechen. Sie müssten "ernsthaft Position beziehen, radikal, deutlich, mit Interviews in Zeitungen und auch in der Politik", um klar zu machen, dass Gewalt und Islam nicht dasselbe seien, sagte Camillo Ballin am Samstag dem Sender Radio Vatikan.

Der Besuch einiger "gemäßigter" Muslime in seiner Kirche nach der Ermordung des katholischen Priesters Jacques Hamel in Frankreich schien ihm "eher ein emotionaler Moment zu sein, denn ein wirklicher Standpunkt" führte Ballin aus. "Sie haben noch nie eine klare öffentliche Äußerung getan und gesagt, dass der Terror nicht der Islam ist." Er fürchte, dass es auch in Zukunft keine deutlichen Verurteilungen solcher Gewalt seitens dieser Muslime im nördlichen Teil der Arabischen Halbinsel geben werde.

Ballin ist seit 2011 Apostolischer Vikar für das nördliche Arabien. Sein Sitz ist in Bahrain. Der Zuständigkeitsbereich des 72-jährigen Comboni-Missionars umfasst außerdem Kuwait, Saudi-Arabien und Qatar. Der Bischof nimmt derzeit im italienischen Rimini am "37. Treffen für die Freundschaft unter den Völkern" teil.

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