Visitator überprüft Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem

23. August 2016 in Weltkirche


Die Gemeinschaft, zu der knapp 20 Ordensleute in Jerusalem und im Kloster Tabgha am See Genezareth gehören, war durch den Rücktritt ihres bisherigen Vorstehers in eine Krise geraten.


Jerusalem (kath.net/KNA) In der Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem beginnt am Montag eine «außerordentliche Visitation» durch die Ordensleitung. Sie soll die Situation der Gemeinschaft nach dem kurzfristigen Rücktritt des bisherigen Abtes Gregory Collins zum 29. Juni untersuchen und über Schritte für die Zukunft des Klosters befinden.

Die Visitation durch den aus Trier kommenden Abtpräses der Kongregation der Verkündigung, Ansgar Schmidt, dauert bis zum 29. August, wie Abtei-Sprecher Nikodemus Schnabel mitteilte. Die Gemeinschaft, zu der knapp 20 Ordensleute in Jerusalem und im Kloster Tabgha am See Genezareth gehören, war durch den Rücktritt ihres bisherigen Vorstehers in eine Krise geraten.

Eine Visitation dient nach den kirchenrechtlichen Bestimmungen der Aufsicht, der Bestandsaufnahme und der Kontrolle einer Ordensgemeinschaft. Bei dieser außerordentlichen Visitation hat der Abtpräses eine weitreichende Entscheidungskompetenz. Wann eine Entscheidung über die Zukunft des Klosters falle und wie sie aussehen werde, sei vollkommen offen, hieß es. Sie könne von der baldigen Neuwahl eines Abtes bis zu strukturellen Veränderungen reichen.

Die deutschsprachige Benediktinerabtei der Dormitio gehört als Blickfang zur Silhouette Jerusalems. Der Bau des Klosters auf dem Zionsberg am Rande der Altstadt begann im März 1906. Es befindet sich dort, wo nach kirchlicher Überlieferung das Letzte Abendmahl Jesu und die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel stattfanden. Seine Entstehung verdankt das Kloster einem Besuch von Kaiser Wilhelm II. in Jerusalem.

Videoeindrücke der Abtei Dormitio auf dem Zionsberg/ Jerusalem


Videotour durch die Kirche der Dormition Abbey in Jerusalem (engl.)


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