Papst plaudert über Draht zur Jugend - Flirt mit Dominikanern

25. August 2016 in Aktuelles


Papst: Jugendliche «haben mich sogar gefragt, wie ich beichte». «Sie wollen die Wahrheit, oder wenigstens ein klares 'ich weiß nicht, was ich dir antworten soll'.


Rom (kath.net/KNA) Papst Franziskus hat vor Jesuiten das Geheimnis seines guten Drahts zu Jugendlichen preisgegeben: «Wenn ich rede, schaue ich den Leuten in die Augen», sagte er laut der am Samstag erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift «Civilta Cattolica» bei einem Gespräch mit Mitbrüdern seines Ordens. Er sehe mal den einen, mal den anderen direkt an, «und alle fühlen sich beobachtet», so der 79-Jährige.

Zugleich lobte er die Unbefangenheit von Jugendlichen: Sie stellten direkte Fragen und wollten aufrichtige Antworten. «Sie haben mich sogar gefragt, wie ich beichte», so Franziskus. «Sie wollen die Wahrheit, oder wenigstens ein klares 'ich weiß nicht, was ich dir antworten soll'. Bei Jugendlichen darf man nie Tricks versuchen», sagte der Papst. Er äußerte sich bei einem spontanen Treffen mit polnischen Jesuiten am Rand des Weltjugendtags am 30. Juli in Krakau. «Civilta Cattolica» veröffentlichte jetzt eine Mitschrift des Gesprächs.

Bei der Begegnung gestand Franziskus auch, als Student mit dem Dominikanerorden geliebäugelt zu haben. An den Dominikanern habe ihm das intellektuelle Leben gefallen. Zudem sei sein damaliger Beichtvater «antijesuitisch» eingestellt gewesen. Erst nachdem er im Zuge eines Krankenhausaufenthalts den Geistlichen gewechselt habe, sei sein Entschluss zugunsten der Jesuiten gefallen.

Ironischerweise jedoch habe der jesuitenkritische Priester ihm später den Tonsur-Schnitt verpasst, der damals bei den niederen Weihen üblich war. Die Entscheidung für den Jesuitenorden, resümierte Franziskus, sei jedenfalls «von allein gereift». - Der heutige Papst, geboren 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires, trat 1958 in den Jesuitenorden ein; 1969 wurde er Priester.

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