Rund 300 historische Bauten in Italien durch Beben beschädigt

26. August 2016 in Aktuelles


Dazu gehörten Dutzende Kirche- und Klöstergebäude. Die Zahl der Schadensmeldungen werde noch steigen.


Rom (kath.net/KNA) Durch das Erdbeben in Mittelitalien sind laut einer ersten Bilanz mindestens 293 historisch bedeutende Bauten zerstört oder schwer beschädigt worden. Das sagte Kulturminister Dario Franceschini laut Medienberichten am Donnerstag in Rom. Dazu gehörten Dutzende Kirche- und Klöstergebäude. Die Erhebung beziehe sich jedoch nur auf die Region im Umkreis von 20 Kilometern um das Epizentrum des Bebens. Die Zahl der Schadensmeldungen werde noch steigen, ergänzte die Generalsekretärin des Ministeriums, Antonia Pasqua Recchia.

Am Sitz des Kulturministeriums hatte am Donnerstag eine Krisensitzung mit der für Kulturgüter zuständigen Sonderabteilung der Polizei stattgefunden. Derzeit dürfen den Angaben zufolge aus Sicherheitsgründen noch nicht einmal Experten der Kulturbehörden, sondern nur Carabinieri der Sondereinheit erste Begutachtungen der Baudenkmäler im Katastrophengebiet vornehmen.

Franceschini betonte, die erste Sorge gelte selbstverständlich den Menschen. Mit Blick auf einen künftigen Wiederaufbau der zerstörten oder beschädigten Kulturgüter gelte es aber, schon bei den Räumungsarbeiten aktiv zu werden; die Trümmer kulturgeschichtlich wertvoller Gebäude würden bei deren Restaurierung benötigt. Auch lägen im Schutt Kunstwerke wie Bilder oder Skulpturen.

Die historischen Ortskerne der getroffenen Gemeinden sollten so wiederaufgebaut werden, «wie sie noch vor ein paar Stunden waren», sagte Franceschini. Amatrice, ein weithin zerstörtes Bergstädtchen, sei eine der schönsten historischen Ortschaften Italiens gewesen. Der Wiederaufbau sei möglich, aber ein weiter Weg, so der Minister weiter. Eine «große Herausforderung» liege nun darin, die Bedürfnisse öffentlicher, kirchlicher und privater Kulturgüter in Einklang zu bringen. Hinzu komme das Problem der bereits zuvor bestehenden Abwanderung aus den Gebirgsorten, da dort die Arbeitsplätze fehlten.

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