Was die Kirchen vom Automobilclub lernen können

30. Juli 2003 in Chronik


Attraktive Serviceleistungen für Mitglieder und Engagement für Gesellschaft: Das schlägt die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände der Kirche vor.


Berlin (www.kath.net / idea) Die Kirchen sollten sich nach Auffassung der Arbeitgeber ein Beispiel am deutschen Automobilclub ADAC nehmen. Nach aktuellen Umfragen hätten zwar 64 Prozent der Bundesbürger hohes Vertrauen in diesen Automobilclub, aber nur zwischen elf und 17 Prozent in die großen Kirchen. Im Informationsdienst „Kirche und Wirtschaft“ der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (Berlin) wird auch die Finanzierung von ADAC und Kirche verglichen. Wie der ADAC-Mitgliedsbeitrag sei auch die Kirchensteuer eher eine freiwillige Abgabe, da sie mit dem Austritt vermieden werden könne.

Ein Verein aber müsse seinen Mitgliedern attraktive Angebote bieten, damit sie ihre Beiträge zahlen. Nötig sei „eine akzeptierte Mischung zwischen Serviceleistungen nur für Mitglieder und gesamtgesellschaftlichem Engagement für alle“. Wie Umfragen zeigten, forderten die Menschen von den Kirchen vor allem, ihr soziales Engagement vor Ort zu verstärken und sich mehr um Kinder und Jugendliche zu kümmern.

Pfarrer rangierten auf Platz zwei der Berufsprestigeskala: „Mit diesem Pfund müssen die Kirchen wuchern.“ Wenn sie ihre Geistlichen gut ausbildeten, sich auf die Kernkompetenzen besönnen wie Seelsorge, Sakramente und transzendentale Lebenserfahrungen und wenn sie bei der Seelsorge mehr Wert auf Service als auf Bürokratie legten, dann würden „die Menschen am Wochenende auch wieder lieber die Kontakte in ihrer Gemeinde pflegen als ihr Auto".


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