Erzdiözese Prag: Deutschsprachige Gemeinde zu Pfarre erhoben

6. Oktober 2016 in Weltkirche


Gleichzeitig wurde bisheriger Gemeindeseelsorger P. Martin Leitgöb, der aus Österreich stammt, zum Pfarradministrator ernannt


Prag (kath.net/KAP) Die von den Redemptoristen betreute Prager deutschsprachige katholische Gemeinde ist mit 1. Oktober zu einer Personalpfarre erhoben worden. Seit Beginn der 1990er Jahre besteht in Prag eine deutschsprachige Kirchengemeinde. Ihre Mitglieder sind Familien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus beruflichen Gründen in der tschechischen Hauptstadt leben, ferner tschechische Staatsbürger mit deutscher Muttersprache sowie Angehörige binationaler Familien. Die Gemeinde hat ihren Sitz an der Kirche St. Johannes Nepomuk am Felsen (Kostel svatého Jana Nepomuckého na skalce) in der Prager Neustadt. Der bisherige Gemeindeseelsorger, P. Martin Leitgöb CSsR von den österreichischen Redemptoristen, wurde zum Pfarradministrator ernannt.

Die Sonntagsgottesdienste in dieser Kirche werden auch gerne von Touristen oder Gruppen aus deutschsprachigen Ländern besucht. Vielen Besuchern fällt dabei der relativ niedrige Altersdurchschnitt der Gottesdienstteilnehmer auf. Zurückzuführen ist dies darauf, dass Familienfreundlichkeit einen Schwerpunkt der Gemeindearbeit bildet.

Neben der polnischen und der slowakischen Pfarre ist die deutschsprachige Gemeinde nunmehr die dritte fremdsprachige Personalpfarre in der Erzdiözese Prag. Die Erhebung zur Pfarrgemeinde war dem Prager Erzbischof Dominik Kardinal Duka ein persönliches Anliegen. Er begründete den Schritt einerseits mit der Stabilität der Gemeinde seit einem Vierteljahrhundert und mit ihrem zahlenmäßigen Wachstum, andererseits aber auch mit der jahrhundertealten Tradition deutschsprachiger Kultur in der tschechischen Metropole.

Beim Erntedankgottesdienst am 2. Oktober wurde die Pfarrerhebung von der Gemeinde und vielen Gästen festlich gefeiert. Am Gottesdienst nahmen auch Mitglieder der "Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien" teil. Diese ist das öffentliche Vertretungsorgan der deutschen Sprachminderheit in der Republik Tschechien.

Die große Feier zur Pfarrerhebung wird aber erst am 2. Adventssonntag, dem 4. Dezember 2016, stattfinden. Für den Gottesdienst an diesem Tag um 11 Uhr in St. Johannes Nepomuk am Felsen haben bereits Erzbischof Duka sowie der deutsche und der österreichische Botschafter ihr Kommen zugesagt.

Pfarrer P. Martin Leitgöb CSsR wurde 1972 in Eggenburg in Niederösterreich geboren. Er studierte in Wien, Innsbruck und Rom Theologie und Kirchengeschichte, promovierte 2002 zum Doktor der Theologie und trat im selben Jahr der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen bei. 2007 wurde er von Kardinal Christoph Schönborn in Wien zum Priester geweiht. Danach war er als Seelsorger in der Wiener Innenstadtkirche Maria am Gestade tätig. In Prag hat P. Leitgöb neben der Leitung der Nepomuk-Pfarre auch seelsorgliche Aufgaben an der Kirche St. Kajetan, die der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen gehört. Daneben arbeitet er als Buchautor und Verfasser von wissenschaftlichen Beiträgen im Bereich der Kirchengeschichte.

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