Natürlich ist nur Papst Franziskus der Papst!

25. Oktober 2016 in Aktuelles


Kardinal Müller warnt davor, Benedikt XVI. und Franziskus gegeneinander auszuspielen. Man müsse das Einende der Päpste im Dienst an Christus sehen und „nicht einen Bruch herbeireden“, sagte er im „Radio Vatikan“-Interview


Rom (kath.net)
Kardinal Gerhard Ludwig Müller (Foto) hat in einem Interview mit "Radio Vatikan" gewarnt, die beiden Päpste Benedikt XVI. und Franziskus gegeneinander auszuspielen. Der amtierende wie der emeritierte Papst stünden im Dienst des einen Christus, eine seriöse Interpretation müsse „den Zusammenhang sehen und nicht einen Bruch herbeireden“, erklärt der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation. Wörtlich sagte Müller: "Wir haben zum ersten Mal in der Kirchengeschichte denn Fall, dass zwei legitime Päpste leben. Natürlich ist nur Papst Franziskus der Papst, aber Benedikt ist der emeritierte und insofern doch auch noch irgendwie verbunden mit dem Papsttum. Diese einzigartige Situation muss geistlich-theologisch bewältigt werden, wie, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich habe gezeigt, dass bei aller Unterschiedlichkeit der Personen und Charaktere, die naturnotwendig gegeben ist, doch auch die innere Verbindung sichtbar zu machen ist.“

Müller zeigt sich überzeugt, dass Franziskus vom Heiligen Geist eingesetzt ist und zwar von den Kardinälen gewählt. Das Konklave sei nur das Instrument der Wahl gewesen. "Letztlich ist er von Christus selber eingesetzt, und zwar so, wie er ist, mit seiner Herkunft von Lateinamerika, mit den politischen und sozialen Verwerfungen, mit der Erfahrung der Armut von riesigen Bevölkerungsschichten, und war verbunden mit der ganzen Entwicklung der Kirche in Lateinamerika der letzten 50 Jahre, Medellin, Puebla, Aparecida, die geistigen, intellektuellen, spirituellen Aufbrüche und Bewegungen, das prägt jeden, und das ist das Besondere – dass er die Kirche durch seine Persönlichkeit in das Gesamtleben der universalen Kirche einbringen kann."

Archivfoto Kurienkardinal Müller


Foto Kardinal Müller (c) kath.net/Markus Gehling


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