Schönborn: Koptisches Christentum für Europäer großes Vorbild

29. Oktober 2016 in Weltkirche


Kardinal bilanziert in "Heute"-Kolumne mehrtägige Ägypten-Reise: "Allen, die über Österreich jammern, täte es gut, ein wenig über den Tellerrand zu schauen, zum Beispiel nach Ägypten"


Wien (kath.net/KAP) Als großes Vorbild für die Europäer hat Kardinal Christoph Schönborn die koptischen Christen Ägyptens bezeichnet. Seit 2.000 Jahren "lebt und blüht in Ägypten ein Christentum", 1.400 Jahren davon unter islamischer Herrschaft. Die Christen hätten dadurch aber weder ihren Glauben noch ihren Lebensmut verloren, betonte Schönborn in seiner Freitags-Kolumne in der Gratiszeitung "Heute". Der Wiener Erzbischof stattete zuletzt auf Einladung der Koptischen Kirche einem der Ursprungsländer des Christentums, Ägypten, einen mehrtägigen Besuch ab.

Im heutigen Ägypten brauche es tatsächlich viel Lebensmut, schreibt Schönborn: 40 Prozent der 87 Millionen Ägypter seien unter 18 Jahren alt. "Ein junges Land mit alter Kultur und riesigen neuen Herausforderungen. Und noch dazu Spannungen zwischen radikalen Islamisten und einer Bevölkerung, die einfach in Frieden und unter besseren Bedingungen leben möchte." Mitten drinnen befinde sich die "so lebendige, tapfere und Freude ausstrahlende christliche Minderheit". Sie nahm Schönborn zum Anlass für den Appell: "Allen, die über Österreich jammern, täte es gut, ein wenig über den Tellerrand zu schauen, zum Beispiel nach Ägypten."

Kardinal Christoph Schönborn und Patriarch Tawadros II.


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Foto: Kardinal Christoph Schönborn und Patriarch Tawadros II. (c) Foto (c) Katholische Presseagentur Wien/Georg Pulling


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