Lackner: Kirche mischt sich nicht in Tages- und Parteipolitik ein

19. November 2016 in Österreich


Salzburger Erzbischof bedauert verbale Attacken eines Priester bei Sonntagsgottesdienst gegen FP-Präsidentschaftskandidaten Hofer - Bereits pensionierter Geistlicher von seinen Vertretungsaufgaben in Pfarre Mondsee entbunden


Salzburg-Linz (kath.net/KAP) Kirchliche Mitarbeiter, hauptamtliche wie ehrenamtliche, dürfen sich in ihrer Funktion nicht in tages- und parteipolitische Diskussionen einmischen. Das hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner (Foto) am Freitag erklärt. Hintergrund sind die scharfen Attacken eines Priesters der Erzdiözese Salzburg gegen FP-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer bei einer Sonntagsmesse in Mondsee.

Der bereits in Pension befindliche Geistliche hatte den örtlichen Pfarrer von Mondsee während dessen Kur vertreten und am vergangenen Sonntag in seiner Predigt laut Medienberichten u.a. von einer "blauen Brut" sowie "freiheitlichen Pharisäern" gesprochen und vor der Wahl Hofers zum Bundespräsident gewarnt.

Erzbischof Lackner sprach in seiner Stellungnahme von einer "entgleisenden Ausdrucksweise" des Priesters, die er sehr bedauere. Die Predigt diene in erster Linie der Verkündigung des Evangeliums und der Prinzipien des menschlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens. Im Übrigen sei im Kontext demokratischer Vorgänge, im Besonderen bei Wahlen, die bedachtsame Wortwahl dringlich anzuraten. Dies gelte darüber hinaus grundsätzlich für jeglichen politischen Diskurs, so der Erzbischof.

Da die Pfarre Mondsee zur Diözese Linz gehört, ist auch diese in dem Fall involviert. Diözesansprecher Michael Kraml bestätigte am Freitag gegenüber "Kathpress", dass der Priester bereits von seiner Vertretungsaufgabe entbunden worden sei, weil er sich nicht an Richtlinien für kirchliche Funktionsträger gehalten habe. Jede "Instrumentalisierung der Gottesdienste für parteipolitische Zwecke" sei grundsätzlich nicht zulässig, so Kraml.

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Foto Erzbischof Lackner (c) Erzdiözese Salzburg/Sulzer


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