Das Feuer der ewigen Verdammnis – der zweite Tod, ewige Ferne von Gott

25. November 2016 in Aktuelles


Franziskus in Santa Marta: der Satan – er ist der Verführer, der Vater der Lüge. Mit dem Teufel tritt man in kein Gespräch. Die Hoffnung – der Weg zum neuen Himmel und zu einer neuen Erde. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die letzten Tage des Kirchenjahres: Jesus spricht vom Ende der Zeiten. Papst Franziskus setzte sich in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der 34. Woche im Jahreskreis mit der ersten Lesung aus dem Buch der Offenbarung des Johannes auseinander (Offb 20,1-4.11-21, 2) und stellte vor die Frage: wie wird das jüngste Gericht sein? Wie wird die endgültige Begegnung mit Jesus sein?

Der erste, der gerichtet werden werde, sei der Drache, „die alte Schlange – das ist der Teufel oder der Satan“ (Offb 20,2). Der Engel „warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf, damit der Drache die Völker nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muss er für kurze Zeit freigelassen werden“ (Offb 20,3). Der Satan – er sei „der Verführer“, so der Papst:

„Er ist ein Lügner, mehr noch: er ist der Vater der Lüge, er bringt Lügen hervor, er ist ein Betrüger. Er lässt dich glauben: wenn du diesen Apfel ist, dann wirst du wie Gott sein. So verkauft er dir ihn, und du kaufst ihn und am Ende betrügt er dich, er täuscht dich, er zerstört dir das Leben. ‚Aber Pater, wie können wir es anstellen, uns nicht vom Teufel täuschen zu lassen?’. Jesus lehrt uns: nie mit dem Teufel in ein Gespräch treten. Mit dem Teufel redet man nicht. Was hat Jesus mit dem Teufel getan? Er jagte ihn weg. Er fragte ihn nach seinem Namen aber: kein Gespräch“.

Auch in der Wüste habe Jesus nie ein eigenes Wort benutzt, da er sich der Gefahr wohl bewusst gewesen sei. In den drei Antworten, die er dem Teufel gegeben habe, „hat er sich mit dem Wort Gottes verteidigt, mit dem Wort der Bibel“. Nie also dürfe man mit diesem Lügner und Betrüger in ein Gespräch treten, der nur unser Verderben suche „und aus diesem Grund in den Abgrund gestoßen worden ist“.

Dann träten in dem Abschnitt aus der Offenbarung des Johannes die Seelen der demütigen Märtyrer hervor: „Ich sah die Seelen aller, die enthauptet worden waren, weil sie an dem Zeugnis Jesu und am Wort Gottes festgehalten hatten“ (Offb 20,4). Sie hätten nicht den Teufel und seine Nachfolger, „das Geld, die Weltlichkeit, die Eitelkeit“ angebetet und so ihr Leben hingegeben.

Der Herr werde die Großen und die Kleinen richten: „Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war“ (Offb 20,12). Und „wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen“ (Offb 20,15). Auf diesen „zweiten Tod“ konzentrierte sich Franziskus:

„Die ewige Verdammnis ist keine Folterkammer, es ist eine Beschreibung dieses zweiten Todes: sie ist ein Tod. Und jene, die nicht im Reich Gottes empfangen werden: dazu kommt es, weil sie sich dem Herrn nicht angenähert haben. Es sind jene, die immer auf ihren eigenen Wegen gegangen sind und sich so vom Herrn entfernt haben. Sie gehen am Herrn vorbei und entfernen sich allein. Und die ewige Verdammnis ist dieses ständige Sichtentfernen vom Herrn“.

Ewige Ferne vom „Gott, der Glück schenkt, vom Gott der uns so gern hat“: das sei das „Feuer“, das sei der Weg der ewigen Verdammnis. Doch das letzte Bild des Abschnitts aus der Offenbarung des Johannes öffne für die Hoffnung, denn: wenn wir das Herz öffneten, wie dies Jesus fordere, „wenn wir nicht mehr auf unserem Weg gehen, dann werden uns die Freude und das Heil zuteil werden“, der „neue Himmel und eine neue Erde“ (vgl. Offb 21,1). Es sei also notwendig, sich von Jesus liebkosen zu lassen und seine Vergebung anzunehmen, ohne Stolz, doch mit Hoffnung:

„Die Hoffnung, die die Herzen für die Begegnung mit Jesus öffnet. Das erwartet uns: die Begegnung mit Jesus. Das ist schön, das ist sehr schön! Und er bittet uns, demütig zu sein und zu sagen: ‚Herr’. Dieses Wort wird genügen, und er wird den Rest tun“.

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