Der Schutzengel und das Kalb, das nicht trinken wollte

20. Dezember 2016 in Spirituelles


Eine Geschichte aus Tirol. Erzählt von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Wenn mein Vater uns Kindern Geschichten erzählte, fragten wir immer: „Ist die Geschichte wahr?“ So sage ich unseren Lesern gleich jetzt: Die Geschichte vom Schutzengel und dem Stierkalb ereignete sich November 2016 in Tirol, die Bäuerin hat sie mir erzählt.

Und das war so: Es war einmal – eine Lieblingskuh des Bauern, die wieder einmal gekalbt und einen kleinen, kräftigen Stier geboren hatte. Alle freuten sich, aber dann stellte sich heraus: Trotz des prall gefüllten Euters seiner Mutter trank der Kleine nicht, und der Bauer begann zu fürchten, das Tier könnte eingehen! Ich weiß nicht, was ein Bauer in einem solchen Fall macht und zu wie er zu helfen versuchte. Fest steht: Nichts nützte! Verärgert gab er auf und schickte seinen Sohn. Auch der Sohn, längst vertraut mit den Rindern, versuchte es mit seinen Tricks, aber auch er scheiterte, der kleine Stier widerstand allen Ermunterungen und saugte nicht! Auch die Bäuerin wurde unruhig und ging in den Stall. Während der Sohn sich immer noch mühte, sagte sie plötzlich: „Ich werde meinen Schutzengel bitten!“ Was der Sohn dachte, als er das hörte, weiß ich nicht, wahr aber ist: 5 Minuten später begann der kleine Stier zu trinken, wollte nicht mehr aufhören und war gerettet. Inzwischen habe er sich, erzählte man mir neulich, zu einem kräftigen munteren gesunden Tier entwickelt!

Haben denn auch Tiere einen Schutzengel, fragte mich ein Freund, dem ich die Sache erzählte. Wohl nicht, sagte ich, aber der Schutzengel, der als geheimnisvoller Freund mein Leben begleitet und mich schon oft beschützt hat, warum soll er uns Menschen manchmal nicht auch dadurch helfen können und wollen, indem er einem unserer Tiere hilft? Sie glauben das nicht? Ich glaubs und danke dem Schutzengel, der dem kleinen Stier zum Leben verholfen hat.

Und außerdem, wenn Sie es nicht glauben und meinen Glauben belächeln: fragen Sie Ihre Kinder! Da werde ich viel Zustimmung bekommen! Und Ihnen zu lachen verbieten will ich ohnehin nicht!

Und noch etwas: Merken Sie, dass man die Geschichte auch als Gleichnis verstehen kann: Gott liebt seine Menschen, Er will ihnen zum Leben verhelfen und schickt Seine Boten und Helfer! Das Euter könnte dabei die Kirche sein, der Bauer und sein Sohn die Bischöfe und Priester. Für die Bäuerin hätte ich die Rolle der Muttergottes noch frei! Der Stier? Das wären wir.

Wir Menschen als Rindviecher? Jesus hat uns mit Schafen verglichen, auch nicht viel ehrenhafter. Schaf oder Rind, er gibt keinen Grund, beleidigt zu sein, zumal Gott bei der Erschaffung der Welt auch sehr zufrieden war mit Seinen Tieren, die Er erschaffen hatte, nicht nur mit uns Menschen!

Also ich bleibe dabei: Der Schutzengel hat dem Stier geholfen! Eine schöne kleine und wahre Geschichte!

kath.net-Buchtipp
Von Gott, Menschen und Tieren
Geschichten zum Nachdenken
Von Andreas Laun
Buch, 132 Seiten
2014 Ehe Familie Buch
ISBN 978-3-902336-03-3
Preis 13.50 EUR

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