Katholischer Chefredakteur muss wegen Kritik an Amoris laetitia gehen

24. Jänner 2017 in Chronik


Unter Henk Rijkers hat das niederländische Katholiek Nieuwsblad Artikel veröffentlicht, in denen die Kommunionzulassung wiederverheirateter Geschiedener kritisiert wird.


Herzogenbusch (kath.net/LSN/jg)
Henk Rijkers (59), der Chefredakteur der katholischen Wochenzeitung Katholiek Nieuwsblad (KN), wird seinen Arbeitsplatz mit 1. Februar verlieren. Zwischen Rijkers und Huub Vromen, dem Vorsitzenden der Stiftung, der die Wochenzeitung gehört, schwelt seit einem Jahr ein Konflikt, der in der Diskussion um „Amoris laetitia“ manifest geworden ist.

Unter der Ägide Rijkers’ hat das KN etliche Artikel veröffentlicht, die Kritik zur Kommunionzulassung für zivilrechtlich wiederverheiratete Geschiedene enthalten. Vromen sah darin eine zu harsche Kritik an Papst Franziskus. Er wollte „das Gute in anderen Positionen“ im KN deutlicher dargestellt wissen. Vromen begründete dies unter anderem mit der sinkenden Zahl an Abonnenten, für die er die streng katholische Linie der Zeitung unter Rijkers verantwortlich macht.

Rijkers sah sich gezwungen, angesichts dieser Vorgabe über eine Beendigung seines 2013 begonnenen Dienstverhältnisses zu verhandeln. Eine Kündigung war nach niederländischem Arbeitsrecht nicht möglich, da Rijkers seine dienstrechtlichen Verpflichtungen stets erfüllt hatte. Einen Tag vor Weihnachten wurde vereinbart, dass Rijkers KN mit 1. Februar verlässt.

Er habe seine Position verloren, weil er „die katholische Wahrheit“ verteidigt habe, sagte Rijkers gegenüber LifeSiteNews. Vromen bemüht sich, den Wechsel des Chefredakteurs als natürliche Entwicklung angesichts neuer Herausforderungen für die Zeitung darzustellen.

KN werde weiterhin zur Lehre stehen, in der Mitte der Kirche in den Niederlanden und der Weltkirche, schreibt Vromen am 13. Januar in der Wochenzeitung. Doch „der Ton muss positiver werden, der Schwerpunkt weniger auf der Lehre und mehr auf pastoralen Themen“, fügt er hinzu. „Polarisierung muss vermieden werden“, ergänzt Vromen. Die Herausgeber bedauerten den Ton, in dem die Zeitung über Papst Franziskus geschrieben hätte. Dies sei „zu einseitig“ gewesen.


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