Postulatorin: Heiligsprechung der Fatima-Seher 2017 chancenreich

8. Februar 2017 in Chronik


Mit Jacinta und Francisco Marto waren vor 17 Jahren zum ersten Mal in der Geschichte der Kirche Kinder, die nicht Märtyrer waren, selig gesprochen worden


Lissabon (kath.net/KAP) Die Postulatorin des Heiligsprechungsprozesses für die Fatima-Hirtenkinder Francisco und Jacinta Marto, Schwester Angela Coelho, hält eine Kanonisierung der beiden Geschwister im Fatima-Jubiläumsjahr 2017 für durchaus möglich. Das berichtete die portugiesische katholische Nachrichtenagentur "Agencia Ecclesia" am Dienstag. Papst Franziskus besucht im Mai Fatima; viele hoffen auf eine Heiligsprechung bereits zu diesem Zeitpunkt. "Ich würde das wünschen, und wir arbeiten, dass es möglich sein wrd", wird Schwester Angela Coelho zitiert. Allerdings sei die Analyse eines möglichen Wunders, was Voraussetzung wäre, "noch nicht abgeschlossen."

Die Seligsprechung von Francisco Marto (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) war am 13. Mai 2000 von Papst Johannes Paul II in Fatima durchgeführt worden. Für die Heiligsprechung erforderlich ist die Anerkennung eines Wunders, das auf die Fürsprache Franciscos und Jacintas nach diesem Datum erfolgt sein muss.

Mit Jacinta und Francisco Marto waren zum ersten Mal in der Geschichte der Kirche Kinder, die nicht Märtyrer waren, seliggesprochen worden. Das dritte der Seherkinder war Lucia dos Santos (1907-2005), die als einzige der drei das Erwachsenenalter erreichte. Lucia trat nach einer Zeit als Dorotheerinnen-Ordensfrau in Spanien 1948 in den Karmel von Coimbra ein, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte.

Marienerscheinungen ab Mai 1917

Die Marienerscheinungen an der Grotte Cova da Iria bei Fatima hatten sich zwischen Mai und Oktober 1917 ereignet. Bei den Erscheinungen war den Kindern Francisco und Jacinta Marto sowie Lucia dos Santos jeweils aufgetragen worden, ihren Mitmenschen den Ruf zu Umkehr und Buße zu verkünden.

Die Polemik in der Presse im damals streng antiklerikalen Portugal veranlasste im August 1917 den Präfekten, einen Haftbefehl gegen die Kinder auszustellen. Im Gefängnis wurden die Kinder getrennt und eingeschüchtert. Doch auch die Einschüchterungen konnten keines der Kinder zum Widerruf bewegen.

Der Höhepunkt der Ereignisse war das sogenannte "Sonnenwunder" am 13. Oktober 1917. Damals waren mehr als 50.000 Menschen - unter ihnen nicht wenige Atheisten und Agnostiker - den drei Hirtenkindern zur Cova da Iria gefolgt. Sämtliche Anwesende bezeugten in der Folge das "Sonnenwunder": Nach einem Regenguss brachen die Wolken auf, die Sonne schien sich zu drehen, strahlte weniger hell als gewöhnlich und vollzog ungewöhnliche Bewegungen. Mit dem "Sonnenwunder" endeten die Marienerscheinungen von Fatima.

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