CDU-Politiker Spahn: Wie schwulenfeindlich sind Muslime?

22. Februar 2017 in Deutschland


Bundestagsabgeordneter Jens Spahn (selbst homosexuell): Er werde „auf der Straße nicht von frommen Katholiken dämlich angemacht, sondern von Menschen, die augenscheinlich eher aus dem islamisch geprägten Kulturraum stammen“.


Berlin (kath.net) Jens Spahn erwecke „den unfairen Eindruck, dass nur Muslime Homosexuelle diskriminieren würden“. Dies sagte Markus Ulrich, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD), wie die „Welt“ berichtete. Doch gelte dies tatsächlich für Menschen jeder religiösen und kulturellen Prägung, da unterscheide „sich der fromme Katholik nicht vom gläubigen Muslim“. Ulrich vertrat: Je weniger religiös Menschen seien, „umso weniger Vorbehalte haben sie meist gegenüber Homosexualität“. Der Sprecher des LSVD reagierte auf Kritik des homosexuellen Bundestagsabgeordneten Spahn, wonach „mit der großen Einwanderungsbewegung der vergangenen Jahre auch Homophobie ins Land gekommen“ sei, dies jedoch „von allzu vielen, auch vom Lesben- und Schwulenverband Deutschlands, heruntergespielt“ würde. Spahn zeigte sich genervt, „dass wir dieses Problem gar nicht besprechen – aus Angst, man könnte sich irgendwie verheddern in seinem Multikulti-Wohlfühldasein“.

Der CDU-Politiker Spahn erwiderte darauf, so die „Welt“, dass er in der Antwort Ulrich entdecke „genau die Art von Relativierung“, mit der gebrochen werden müsse. Denn er werde „auf der Straße nicht von frommen Katholiken dämlich angemacht, sondern von Menschen, die augenscheinlich eher aus dem islamisch geprägten Kulturraum stammen“. Trotz Diskussionsbedarf sei die offizielle Bewertung der Homosexualität durch die katholische Kirche nicht gleichsetzbar mit den Zuständen, die in vielen islamischen Ländern herrschten, stellte Spahn nach Darstellung der „Welt“ fest. Der CDU-Politiker erklärte ausdrücklich: Dort werde „Schwulen und Lesben nicht die Öffnung der Ehe verwehrt, sondern ihr Leben bedroht“. Doch sobald sich „der LSVD mit dem Islam genauso scharf auseinandersetzt wie mit der katholischen Kirche“, werde er Mitglied im LSVD.

Spahn hat für seine Aussagen unter anderem auf eigene Erfahrungen von Beschimpfungen zurückgegriffen, wenn er mit homosexuellen Freunden unterwegs sei oder sich mit seinem eigenen Freund öffentlich zeige.

Link zum Artikel der „Welt“: Wie schwulenfeindlich sind Muslime?

Archivfoto Jens Spahn © Wikipedia/ Olaf Kosinsky / CC BY-SA 3.0 de


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