Papst trifft Kinder: 'Hexen nicht gefährlich, Tratsch aber schon'

14. März 2017 in Weltkirche


Franziskus in Gespräch mit Kindern: "Habt ihr nicht im Fernsehen gesehen, wie das die Terroristen machen? Die schmeißen eine Bombe und rennen dann weg, so machen sie das. Etwas in der Art. So ist Tratschen: eine Bombe werfen und dann verschwinden"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Hexen sind nicht gefährlich, und sie sind eigentlich nur ein Fantasieprodukt, Tratsch ist hingegen sehr wohl gefährlich: Das sagte Papst Franziskus am Sonntagabend bei seinem Pfarrbesuch in Santa Maddalena di Canossa am Stadtrand von Rom, wo er Kinderfragen beantwortete. Bei dem Besuch verglich er das Ausrichten von Mitmenschen mit dem Verüben eines Terroranschlags. "Habt ihr nicht im Fernsehen gesehen, wie das die Terroristen machen? Die schmeißen eine Bombe und rennen dann weg, so machen sie das. Etwas in der Art. So ist Tratschen: eine Bombe werfen und dann verschwinden", sagte der Papst im Gespräch mit Kindern und Jugendlichen.

Böses Gerede könne Familien, ganze Stadtviertel oder eine Pfarre zerstören, vor allem aber das Herz. "Wenn dein Herz dazu imstande ist, eine Bombe zu schmeißen, dann bist du ein Terrorist. Du tust im Verborgenen Böses, und dein Herz wird korrupt", so Franziskus.

Bei dem Gespräch ging es auch um moderne Kommunikation. Es sei schön, dass man per Handy überall kommunizieren könne - echter Dialog aber nehme so ab, so Franziskus. "Es fehlt das Gespräch." Wenn etwa eine Familie beim Essen sei und per Handy kommuniziere, spreche zwar jeder - aber mit jemandem von außen. Es gebe keinen Dialog. "Das ist das Problem", so der Papst: "Es fehlt am Zuhören."

Bei seinem Besuch der im Nordwesten Roms gelegenen Pfarre Santa Maddalena di Canossa traf Franziskus mit Kindern und Jugendlichen, Alten, Kranken, jungen Familien sowie Pfarrmitarbeitern und Ordensleuten zusammen. Einigen Gemeindemitgliedern nahm er die Beichte ab und feierte eine Messe mit der Gemeinde.

Es war der 14. Pfarrbesuch von Franziskus. Die Pfarre Santa Maddalena di Canossa ist nach der italienischen Ordensgründerin Magdalena Gabriela von Canossa (1774-1835) benannt.

Papst Franziskus besucht am 12.3.2017 die römische Pfarrei Santa Maddalena di Canossa und feiert dort die Hl. Messe


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