Papst würdigt verstorbenen Prager Kardinal Vlk

18. März 2017 in Weltkirche


Am Samstag verstarb der Prager Kardinal und Alterzbischof Miloslav Vlk im Alter von 84 Jahren - Papst Franziskus würdigte den Verstorbenen in einem ungewöhnlich persönlichen Beileidstelegramm


Vatikanstadt (kath.net/KAP/red) Papst Franziskus hat den am Samstag verstorbenen Prager Kardinal und Alterzbischof Miloslav Vlk (Archivfoto) in einem Beileidstelegramm als engagierten und großherzigen Hirten gewürdigt. "Stets folgsam den Eingebungen des Heiligen Geistes" habe der Kardinal eine echte kirchliche Erneuerung bewirkt, schrieb der Papst an Vlks Nachfolger Erzbischof Dominik Duka. In einem für solche Anlässe ungewöhnlich persönlichen Ton schrieb Franziskus weiter, er erinnere sich "mit Bewunderung" an Vlks "hartnäckige Treue zu Christus trotz der Entbehrungen und der Verfolgungen gegen die Kirche".

Der bekannte Kardinal war 1932 geboren. Wegen der Machtübernahme der Kommunisten in der Tschecheslowakei 1948 konnte er zunächst wegen der Einschränkung der Religionsfreiheit nicht Priester werden, erst 1964 öffnete sich ihm eine Möglichkeit für das Studium der Theologie. 1968 empfing er die Priesterweihe. Schon bald wurde er von seiten seines Staates politisch verdächtigt, dies führte dazu, dass ihm von 1978 bis 1989 sogar jede priesterliche Tätigkeit verboten war. Er arbeitete in dieser Zeit zunächst als Fensterputzer, dann als Archivar. Im Geheimen wirkte er allerdings trotzdem noch als Priester. 1990, kurz nach dem Mauerfall, wurde er zum Bischof von Budweis ernannt, 1991 berief ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Prag. Im selben Jahr wurde er von der Tschechischen Bischofskonferenz zum Vorsitzenden gewählt, 1994 wurde er Kardinal. Acht Jahre war er außerdem der Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen. Erst 2010 nahm Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch an.

Kardinal Vlk war lange sehr eng mit der Fokolarbewegung verbunden.

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