'Es wird Geld verbrannt ohne Ende'

28. März 2017 in Deutschland


Evangelische Kritik an Kirchensteuerverteilung: In den Kirchenparlamenten säßen zu viele Funktionäre, die kaum Interesse an den Kirchengemeinden vor Ort hätten.


Hannover (kath.net) Die evangelische Kirchenleitung in Deutschland verwende zu viel Geld für Events wie das Reformationsjubiläum sowie Sonderstellen und Doppelstrukturen, von denen die einfachen Kirchenmitglieder nur wenig mitbekämen. „Es wird Geld verbrannt ohne Ende.“. Dies kritisiert der evangelische Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth vom „Gemeindebund Bayern“ in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.). In den Gemeinden käme „maximal ein Drittel an“.

Dafür seien nach Wackerbarths Einschätzung von auch die Synoden mitverantwortlich, die ja über die Verteilung der Kirchensteuern entscheiden. In diesen Kirchenparlamenten säßen zu viele Funktionäre mit mangelndem Interesse an den Kirchengemeinden vor Ort.

Der evangelische Pfarrer machte „eine einfache Rechnung auf, die jeden Kirchensteuerzahler aufhorchen lassen sollte“, so die FAS. Seine eigene Gemeinde in Prien am Chiemsee habe etwa 3000 Mitglieder, von ihnen zahlte – statistisch geschätzt – ungefähr jedes dritte Kirchenmitglied Kirchensteuern, durchschnittlich rund 750 Euro, das sind rund 750 000 Euro Euro Kirchensteuer, die der Landeskirche zufließen. Die beiden Pfarrstellen der Gemeinde veranschlagt Wackerbarth auf etwa je 100 000 Euro Kosten für seinen Arbeitgeber, außerdem erhalte die Kirchengemeinde von der Landeskirche eine jährliche Zuweisung in Höhe von etwa 75000 Euro, zusammen also 275000 Euro. Pfarramtssekretärin und Jugendreferentin jeweils in Teilzeit kann sich die Gemeinde nur leisten, weil jährlich etwa 150.000 Euro an Spenden hereinkommen.. Der Pfarrer kritisiert, dass bei der Verteilung der Kirchensteuern etwas nicht stimmt, denn „bei mir kommt nur ein Drittel an“. Er fragt: Wo bleiben die restlichen geschätzten 475000 Euro?


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