Wurde Ordensfrau nach Vergewaltigung von Kirche verstoßen?

6. April 2017 in Weltkirche


Chilenische frühere Ordensfrau klagt das Erzbistum Santiago de Chile an. Sie war, so sagt sie, nach Vergewaltigung im eigenen Kloster schwanger geworden und hatte keine Hilfe erfahren.


Santiago (kath.net) Eine chilenische Ordensfrau hat das Erzbistum von Santiago verklagt. Das berichteten der „Focus“ und andere Medien anhand chilenischer Presseberichte. Die Klarissen-Kapuzinerinnen war vor fünf Jahren von Bauarbeitern in ihrem Kloster vergewaltigt worden. Davon wurde sie schwanger. Ihren Angaben zufolge habe sie keinerlei Hilfe von der Kirche erfahren. Jetzt klagt sie mit Unterstützung einer Menschenrechtsorganisation. Der Vergewaltiger sei ihm Jahr 2015 auf ihre Anzeige hin zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Die inzwischen 35-Jährige war offenbar 2002 in den Orden eingetreten, bis zur Vergewaltigung 2012 sei sie dort sehr glücklich gewesen. Nach der Vergewaltigung hätten ihre Ordensschwestern ihr die Schuld gegeben und sie verstoßen. Die Ordensfrau berichtete weiter, dass auf sie Druck ausgeübt worden wäre, damit sie das Kloster verlasse, sie habe sich aber geweigert und sei zu einer Freundin geflüchtet. Das Kind habe sie zur Welt gebracht und zur Adoption freigegeben. In ihr bisheriges Leben als Ordensfrau konnte sie aber nicht zurück.

Bischof Jorge Enrique Concha Cayuqueo erklärte seinerseits gegenüber Medien, dass er habe erst im März von diesen Ereignissen erfahren habe, auch habe die Frau ihren Orden freiwillig verlassen.


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