Papst wäscht Gefangenen die Füße

13. April 2017 in Weltkirche


Franziskus feierte Abendmahlsgottesdienst am Gründonnerstag in Hochsicherheitsgefängnis unweit von Rom - Auch ein Muslim, der im Juni getauft wird, und drei Frauen bei Fußwaschung


Rom (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat Gefangenen in einem italienischen Hochsicherheitsgefängnis die Füße gewaschen. Dazu begab er sich am Gründonnerstagnachmittag nach Paliano 60 Kilometer südwestlich von Rom, wo er in der Kapelle der Justizvollzugsanstalt mit 70 Häftlingen den Abendmahlsgottesdienst feierte. Zwei von zwölf Häftlingen, denen er hierbei die Füße wusch, sind zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt, wie der Vatikan mitteilte. Im Gefängnis von Paliano sitzen vor allem Mafia-Aussteiger ein, die mit der Justiz zusammenarbeiten.

Jesus habe seinen Jüngern die Füße gewaschen, um ihnen zu zeigen, dass er sie bis zum Ende liebe, sagte Franziskus laut Radio Vatikan zu den Häftlingen. Er wolle es nun ebenso machen, wie ein Pfarrer für seine Gläubigen.

Auch ein Muslim, der im Juni getauft wird, und drei Frauen befanden sich im Kreis jener sich zwölf Personen, an denen der Papst das Ritual vollzog. Der Gottesdienst war vom Vatikan als "strikt privat" angekündigt worden und fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Papst wusch einem Argentinier, einem Albaner und zehn Italienern die Füße.

Das Ritual in der Gründonnerstagsmesse erinnert daran, dass Jesus seinen Jüngern vor dem letzten Abendmahl die Füße gewaschen hat. Die symbolische Handlung ist ein Zeichen der Demut und des gegenseitigen Dienens.

Franziskus hatte bereits in den Jahren 2013 und 2015 Häftlingen die Füße gewaschen, auch Frauen. Im Jänner 2016 änderte er das Kirchenrecht und ließ Frauen offiziell zu diesem Ritual zu.

Papst Franziskus feiert die Gründonnerstagsmesse in einem Gefängnis und wäscht den Häftlingen zärtlich die Füße - Dabei trägt er die Diakonenstola



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