Erzbischof Schick: 'Wir müssen sagen, dass es auch Grenzen gibt'

24. April 2017 in Aktuelles


Bamberger Erzbischof: „Meines Erachtens müssen wir in vielerlei Hinsicht in Deutschland und in Europa wachsamer werden. Wachsamer werden, was die Einwanderung angeht und wachsamer werden, was die Rückführung in die Länder angeht“


Bamberg (kath.net)
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat in einem Interview mit „Radio Vatikan“ mit einem Blick auf das jüngste Attentat von Paris zu mehr Wachsamkeit gegenüber islamistischen Tendenzen in Europa aufgerufen. Schick meint nach einem Besuch in Nigeria: „Das ist richtig und sie fragen uns auch: Geht ihr denn richtig mit denen, die einwandern, um? Seid ihr für solche terroristischen Elemente genügend gerüstet?“

Schick erläuterte, dass man nie sagen dürfe, dass der Islam oder alle Muslime Terroristen seien. Vielmehr suchten ganz viele Muslime hier „Frieden und Einheit“ mit den Christen und anderen Religionen.

Gleichzeitig vertrat er: „Meines Erachtens müssen wir aber in vielerlei Hinsicht in Deutschland und in Europa wachsamer werden. Wachsamer werden, was die Einwanderung angeht und wachsamer werden, was die Rückführung in die Länder angeht. Viele Terroristen, die tätig waren, waren schon bekannt und sind nicht zurückgeführt worden. Auch eine gute Sicherheitssituation, das heißt die Polizei sowie eine gute Gerichtsbarkeit sind notwendig. In Europa haben wir eigentlich die Instrumente entwickelt, die für eine sichere, friedliche und freiheitliche Gesellschaft nötig sind. Wir müssen im Augenblick auch hoffen, dass wir das nicht verlieren.“

Für Schick seien hier Polizisten, Gewerkschaften und Kirchen gefordert. „Wir müssen auch unsere Botschaft der Gerechtigkeit, des Friedens und des gegenseitigen Respekts aktiver in die Gesellschaft hineinbringen und wir müssen auch sagen, dass es auch Grenzen gibt und wer da nicht mitmachen will, der kann auch nicht in dieser Gesellschaft leben - nicht abschotten, sondern erst einmal aktiv für unsere guten, sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Verhältnisse kämpfen und auch versuchen, diese dann in die Länder wie etwa in Afrika auszubreiten, wo es eben noch nicht so ist. Ein Stück christliches Abendland muss auch wieder aufwachen und entsprechend die Menschen führen und nach den Maßstäben des Evangeliums leiten – das ist unsere Aufgabe im Augenblick.“

Archivfoto Erzbischof Schick (c) Erzbistum Bamberg


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