2. Mai 2017 in Deutschland
Rektor der Freien Theologischen Hochschule Gießen: Es sei nicht nachvollziehbar, dass die CDU nichts dazu zu sagen hat - Obwohl Abtreibung strafbar ist, führe die tatsächliche Handhabe in der Bevölkerung zum Eindruck, dass Abtreibung legal sei
Köln (kath.net) Beim Thema Abtreibung warf Stephan Holthaus der Politik und insbesondere der CDU eine Kapitulation vor dem Zeitgeist vor. Holthaus ist Rektor der Freien Theologischen Hochschule in Gießen und Professor für Christliche Ethik und Apologetik. Er äußerte sich bei einer Diskussionsveranstaltung in einer evangelischen Freikirche in Köln, an der auch der stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet teilnahm. Darüber berichtete das evangelische pro Medienmagazin. 100.000 Abtreibungen im Jahr sind eine ethische Katastrophe. Ich kann von einem politischen System, das sich ein christliches Menschenbild auf die Fahne schreibt, erwarten, dass Leben geschützt wird. Es sei es für ihn nicht nachvollziehbar, dass die CDU nichts dazu zu sagen hat. Obwohl Abtreibung strafbar ist, führe doch die tatsächliche Handhabe in der Bevölkerung zum Eindruck, dass Abtreibung legal sei.
Holthaus forderte, dass Politiker klarer darüber sprechen sollten, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Abtreibungen wegen problematischer Schwangerschaften durchgeführt würde. Außerdem, sagte Holthaus gemäß Darstellung des pro Medienmagazins, solle die Politik Initiativen unterstützen, die Frauen bei Konflikten in der Schwangerschaft begleiten. Laschet erwiderte, dass sein Bundesland genau das tue, er kritisierte dann, dass die Evangelische Kirche hier selbst keine klare Position beziehe.
Laschet hatte zuvor an die Teilnehmer appelliert, sich politisch einzubringen: In der Politik gibt es zu wenige Christen. Es tut dem gesamten politischen Spektrum gut, dass sich Christen engagieren. Denkbar sei, sich aktiv einzubringen oder wenigstens wählen zu gehen.
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