Bischof lädt alle Kirchen Syriens zu Marienweihe in Aleppo ein

11. Mai 2017 in Weltkirche


Marienweihe in Nordsyrien fällt mit Papstreise am 12./13. Mai nach Fatima zusammen - Bischof: Im Marienmonat Mai sind "alle Kirchen voll von Marienverehrern, die den Rosenkranz beten, vor der ausgesetzten Eucharistie knien und Litaneien rezitieren"


Rom (kath.net/KAP) Die christliche Gemeinschaft in Aleppo bereitet sich vor, das Fatima-Jubiläum zu feiern und Syriens zweitgrößte Stadt der Muttergottes des portugiesischen Marienerscheinungsortes zu weihen. Das berichtete der chaldäische Bischof von Aleppo, Antoine Audo, am Mittwoch der römischen Missionsnachrichtenagentur "AsiaNews". Demnach solle die Weihe am kommenden Samstag, 13. Mai, Zeugnis von einem Glauben geben, der in Zeiten der Bedrängnis "stark geblieben ist". Dabei habe sich in den vergangen Jahren das Gefühl einer über die konfessionellen Grenzen reichenden "tiefen Gemeinschaft" entwickelt, sagte der Bischof.

Die Marienweihe in Nordsyrien fällt mit der Apostolischen Reise von Papst Franziskus am 12./13. Mai zusammen. In Fatima war Maria vor 100 Jahren den Hirtenkindern Francisco Marto, Jacinta Marto und Lucia dos Santos erschienen; Franziskus wird die bereits im Jahr 2000 seliggesprochenen Geschwister Marto am Samstag in Fatima heiligsprechen.

"Es muss gesagt werden, dass der ganze Monat Mai für die christlichen Gemeinden von Aleppo wichtig ist", sagte Bischof Audo: "Alle Kirchen sind voll von Marienverehrern, die den Rosenkranz beten, vor der ausgesetzte Eucharistie knien und Litaneien rezitieren. Das ist eine sehr wichtige Zeit. Es ist eine Tradition, die tief verwurzelt ist und alle Zeiten überdauert hat."

Die drei Tage der auf Initiative der lateinischen Pfarre St. Franziskus stattfindenden Feierlichkeiten, die der Muttergottes von Fatima in Aleppo gewidmet sind, beginnen am Donnerstag, 11. Mai, mit einem Gemeinschaftsgebet um 17 Uhr. Höhepunkt der Feiern ist Samstag, 13. Mai, zeitgleich mit dem Papst-Gottesdienst in Fatima, eine feierliche Eucharistiefeier in der St.-Franziskus-Kathedrale, an der alle Bischöfe und Priester teilnehmen, die in Aleppo und Umgebung präsent sind. Die Gläubigen aller Bekenntnisse in der größten nordsyrischen Stadt sind zu der Messe eingeladen.

"Das jahrelange Epizentrum des syrischen Konflikts wird Unserer Frau von Fatima geweiht - nach einer Prozession mit der Statue durch die Straßen", sagte Audo. Diese hoch symbolische Geste werde mit der Hoffnung verbunden, "dass sie helfen kann, den Frieden nicht nur in Syrien, sondern im ganzen Nahen Osten nach Jahrzehnten der Konflikte wiederherzustellen".

"Die Weihe von Aleppo an Maria und das Thema Frieden sind eine Quelle der Hoffnung und ein Zeichen unserer Präsenz als Kirche", sagte der chaldäische Bischof: "Wir wollen das Ereignis auch nutzen, um die Themen des Dialogs, der Einheit und des Einladens der anderen zu erneuern - nicht nur unter den verschiedenen christlichen Konfessionen, sondern auch mit Einbeziehung der Muslime, indem wir das riesige Echo ausnutzen, das durch den Besuch des Papstes in Ägypten ausgelöst wurde."

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