Kamerun: Erschütterung über angeblichen Selbstmord von Bischof

2. Juni 2017 in Weltkirche


Presseberichte, wonach sich Bischof Bala in einen Fluss gestürzt hat, werden von Einheimischen angezweifelt - Bala soll Hintergründe über ungeklärte Morde an katholischen Priestern im Land aufgedeckt haben


Rom-Yaounde (kath.net/KAP) Die Diözese Bafia in Kamerun ist erschüttert über den mysteriösen Tod ihres Bischofs Jean-Marie Benoit Bala (58), der Berichten zufolge Selbstmord begangen hat. Das berichtete das römische Portal "Vatican Insider" am Freitag.

Die Leiche des Bischofs war am Mittwoch im Fluss Sanaga aufgefunden worden. Die Selbstmordhypothese ist seither in der lokalen Presse vorherrschendes Schlagzeilen-Thema.

Den Berichten zufolge habe der Bischof sein Auto auf der örtlichen Ebebda-Straßenbrücke geparkt, die 80 Kilometer von der Hauptstadt Yaounde entfernt ist. Dort habe er sich in den reißenden Fluss geworfen. Auf dem Sitz des Autos, habe sich zusammen mit seinen persönlichen Dokumenten, ein Zettel mit der Aufschrift "Je suis dans l'eau" (Ich bin im Wasser) gefunden.

Bischof Bala leitete die Diözese Bafia seit 2003. Von den mehr als 300.000 Einwohnern sind mindestens 200.000 Katholiken. Die Diözese zählt 21 Priester.

Bala, geboren 1959 in Oweng (Provinz Mbalmayo), absolvierte ein Studium der Philosophie und Theologie am Seminar Nkolbisson.

Vor zwei Wochen war ein Priester der Diözese Bafia, der auch Rektor des Kleinen Seminars Saint André war, tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden. "Die beiden Episoden schienen vorerst keine Verbindung miteinander zu haben", schreibt "Vatican Insider". Kameruner, die anonym bleiben wollten, erklärten allerdings, dass der Bischof ermordet wurde, weil er Hintergründe über ungeklärte Morde an katholischen Priestern im Land aufgedeckt hatte.

Symbolbild: Ein Kreuz aus Kerzen


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