Kampf gegen Antisemitismus gehört zur Integration

9. Juli 2017 in Deutschland


Landeskomitee der Katholiken in Bayern fordert, in Integrationskursen für Migranten die Gleichberechtigung von Mann und Frau und Toleranz vor Andersdenkenden zu betonen, aber antisemitische Denkweisen wirksam zu bekämpfen


München (kath.net/pm) Der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Joachim Unterländer, fordert, den Kampf gegen Antisemitismus bei der Integration stärker zu berücksichtigen. In einem Brief an den Bayerischen Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Ludwig Spaenle, sowie an die Präsidentin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Jutta Cordt, unterstützt Unterländer den Vorschlag von Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, „den Besuch von KZ-Gedenkstätten und jüdischen Museen zum wesentlichen Bestandteil von Integrationskursen beziehungsweise Bildungsmaßnahmen zu machen“.

Laut Unterländer wird „die Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern mit Bleibeperspektive einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen“. Erforderlich dazu seien Integrationskurse genauso wie vielfältige Maßnahmen in den Schulen und Bildungseinrichtungen. „Neben der starken Berücksichtigung der Fragen der Gleichberechtigung von Mann und Frau, der Toleranz gegenüber und des Respekts vor Andersdenkenden ist auch eine wirksame Bekämpfung von antisemitischen Denkweisen, die in vielen Herkunftsländern von Flüchtlingen propagiert werden, eine dringend gebotene Maßnahme“, schreibt der Landeskomitee-Vorsitzende.

Unterländer verweist darauf, dass sich Präsidium und Geschäftsführender Ausschuss des höchsten Gremiums der katholischen Laien in Bayern einstimmig dafür aussprachen, den Vorschlag des Zentralratspräsidenten Schuster zu unterstützen. Es sei „aufgrund der Erfahrungen immer wieder notwendig, die inhaltlichen Strukturen und Angebote“ der Integrationsprojekte weiterzuentwickeln und besonders auch den Aspekt einer wirksamen Bekämpfung von Antisemitismus „im Sinn einer gelingenden Integration stärker zu beachten“.


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