Der Pfarrer von Ars und die Muttergottes

4. August 2017 in Spirituelles


Der heilige Pfarrer von Ars ist vor allem von der Schönheit Marias angezogen worden - einer Schönheit, die damit zu tun hat, dass sie die Unbefleckte ist - Spirituelle Gedanken von Benedikt XVI.


Rom (kath.net)
kath.net dokumentiert die Predigt von Papst Benedikt XVI. über die Muttergottes und den Hl. Johannes Maria Vianney von Maria Himmelfahrt 2009 im WORTLAUT:

Liebe Brüder und Schwestern!

Mitten im Monat August - für viele Familien der Monat der Urlaubszeit - feiert die Kirche das Hochfest der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria in den Himmel. Für uns ist das eine besondere Gelegenheit, um über den letzen Sinn der menschlichen Existenz nachzudenken. Dabei hilft uns die heutige Liturgie, die uns einlädt, in dieser Welt immer in Ausrichtung auf die ewigen Güter zu leben, um derselben Herrlichkeit teilhaftig zu werden wie Maria, unsere Mutter (vgl. Tagesgebet). Deshalb richten wir unseren Blick auf die Gottesmutter, den Stern der Hoffnung, der unseren Weg auf Erden erhellt, und folgen dabei dem Vorbild der heiligen Männer und Frauen, die in jeder Lebenslage zu ihr Zuflucht genommen haben. Im Gedenken an den heiligen Pfarrer von Ars begehen wir das Priesterjahr, und ich möchte den Gedanken und Zeugnissen dieses heiligen Landpfarrers einige Punkte zum Nachdenken entnehmen, die uns allen und ganz besonders den Priestern helfen können, unsere Liebe und Andacht zur allerseligsten Jungfrau neu zu beleben.

Die Biographen bezeugen, dass der heilige Jean -Marie Vianney mit großer Ehrfurcht und gleichzeitig mit unmittelbaren Vertrauen von der Gottesmutter sprach. „Die heilige Jungfrau", so pflegte er zu sagen, „ist ohne Makel, geschmückt mit allen Tugenden, die sie der Heiligsten Dreifaltigkeit so schön und wohlgefällig machen" (Le curé d'Ars. Sa pensée - Son cœur. Présantés par l'Abbé Bernard Nodet, éd. Xavier Mappus, Foi Vivante, 1966). Und weiter: „Das Herz dieser guten Mutter ist nichts anderes als Liebe und Barmherzigkeit. Es will nichts anderes, als uns glücklich sehen. Es genügt, sich an sie zu wenden, um erhört zu werden" (ebd.).

In diesen Worten scheint die Begeisterung des Priesters durch, dem es, von apostolischem Eifer gedrängt, Freude bereitet, zu seinen Gläubigen über Maria zu sprechen, und der dessen nie müde wird. Er hat es sogar verstanden, ein so schwieriges Geheimnis wie das heutige der Aufnahme Marias in den Himmel mit wirkungsvollen Bildern zu beschreiben, zum Beispiel so: „Der Mensch war für den Himmel geschaffen. Der Satan hat die Leiter zerbrochen, die dorthin führte. Unser Herr hat uns mit seinem Leiden eine neue gemacht... Die allerseligste Jungfrau steht oben an der Leiter und hält sie mit beiden Händen fest" (ebd.).

Der heilige Pfarrer von Ars ist vor allem von der Schönheit Marias angezogen worden - einer Schönheit, die damit zu tun hat, dass sie die Unbefleckte ist: das einzige Geschöpf, das ohne den Schatten der Sünde empfangen worden ist. „Die heilige Jungfrau", so sagte er, „ist jenes schöne Geschöpf, das den gütigen Gott nie enttäuscht hat" (ebd.).

Als guter und treuer Hirte hat er uns vor allem auch ein Beispiel dieser kindlichen Liebe zur Mutter Jesu gegeben, von der er sich zum Himmel gezogen fühlte: „Käme ich nicht in den Himmel", so rief er aus, „wie weh würde mir das tun! Nie würde ich die heilige Jungfrau sehen, dieses so schöne Geschöpf!" (ebd.). Darüber hinaus weihte er seine Pfarrei mehrmals der Gottesmutter, und besonders den Müttern empfahl er, jeden Morgen dasselbe mit ihren Kindern zu tun.

Liebe Brüder und Schwestern, machen wir uns die Gesinnung des heiligen Pfarrers von Ars zu Eigen! Und in demselben Glauben wollen wir uns an Maria wenden, die in den Himmel aufgenommen worden ist, und ihr in besonderer Weise die Priester der ganzen Welt anempfehlen.


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