Baghajati: Imame müssen mehr gegen Terror tun

21. August 2017 in Österreich


Alleiniges Beharren darauf, dass sich Terroristen bei ihren Taten nicht auf den Islam berufen können, reicht aus Sicht des Ko-Vorsitzenden der "Plattform Christen und Muslime" nicht aus


Salzburg (kath.net/KAP) Muslimische Geistliche müssen aus Sicht von Tarafa Baghajati, Imam und Ko-Vorsitzender der österreichischen "Plattform Christen und Muslime", noch mehr tun, um islamistischen Radikalismus und Terror zu bekämpfen. Das bloße Beharren darauf, dass sich Terroristen bei ihren Taten nicht auf den Islam berufen könnten, reicht seiner Meinung nach nicht aus. "Solange diese terroristischen Gruppen sagen 'Wir sind Muslime und wir handeln aus islamischer Sicht', bin ich verpflichtet, das ernst zu nehmen und es als eine Frage zu behandeln, die den Islam direkt betrifft", wurde Baghajati am Sonntag in einem Beitrag auf dem Online-Portal des "Europäischen Forum Alpbach" zitiert.

Nur zu betonen, dass Terrorismus etwas ist, das bekämpft werden müsse, genüge nicht, so der Imam. "Einige Imame denken, es reicht aus zu sagen: 'Das hat nichts mit dem Islam zu tun'. Es ist aber nicht genug", betonte Baghajati. Imame müssten die richtige Sprache im Umgang mit jungen Muslimen finden. "Man muss wissen, was sie denken, und welchen Herausforderungen sie in ihrem Leben gegenüberstehen." Islamische Geistliche müssten härter arbeiten, um Muslime in die Gesellschaft zu integrieren.

Das muslimische Ehepaar Carla Amina und Tarafa Baghajati hielt in den vergangenen beiden Tagen die traditionellen "interreligiösen Morgenbetrachtungen", die jeweils das tägliche Vortrags- und Seminarprogramm beim "Forum Alpbach" eröffnen. Die weiteren Morgenbetrachtungen werden u.a. vom Klagenfurter Diözesanbischof Alois Schwarz, vom evangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker, anderen Vertretern der christlichen Kirchen sowie des Judentums gestaltet.

Am internationalen "Forum Alpbach" nehmen bis 1. September 5.000 Teilnehmer aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur aus 100 Nationen teil. Der Kongress steht in diesem Jahr unter dem Generalthema "Konflikt und Kooperation".

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