Warum tragen Priester schwarz?

23. August 2017 in Weltkirche


Die Kleidung des Priesters unterscheidet ihn vom Rest der Gesellschaft. Sie soll uns an die Realität und Gegenwart Gottes erinnern, jedes Mal wenn wir einen Priester sehen.


Vatikan (kath.net/Aleteia/jg)
In den ersten Jahrhunderten der Kirchengeschichte trugen Priester außerhalb des Gottesdienstes keine besondere Kleidung. Als sich die Mode mit der Zeit änderte, behielten die Priester ihren Kleidungsstil bei. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde die römische Soutane Alltagsgewand der Priester. Sie unterschied die Geistlichen von den Laien. Bald darauf erließ die Kirche Regeln, die den Priestern das Tragen der Soutane vorschrieb.

Die Farbe der Soutane wurde erst viel später geregelt. Schwarz war früher die billigste und am weitesten verbreitete Farbe und erschien deshalb für die Kleidung der Priester angemessen. Höhere Ränge des Klerus trugen andere Farben, um erkennbar zu sein. Zur Regierungszeit Pius V. (1566 – 1572), der aus dem Dominikanerorden kam, begannen die Päpste, weiß zu tragen.

Die schwarze Farbe drückt Einfachheit und Demut aus und erinnert den Priester an seine Pflicht, diese Tugenden zu üben. Schwarz ist auch die Farbe des Todes und der Trauer und symbolisiert, dass der Priester für sich selbst sterben und ganz für Gott da sein soll. Er ist dazu aufgerufen, das Kreuz Christi auf sich zu nehmen und für die Sünde zu sterben.

Seine besondere Kleidung unterscheidet den Priester vom Rest der Gesellschaft. Sie erinnert uns an seine Aufgabe. Die Gegenwart eines Priesters soll uns an Gott erinnern. Die Kleidung soll uns auf die Realität dieser Dinge hinweisen und eine kleine Predigt sein, jedes Mal wenn wir einem Priester begegnen.


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