Fatima-Jubiläumsstatue auf Wanderschaft durch Tschechien

24. September 2017 in Chronik


Kardinal Duka übernahm Marienstatue bei Nationalwallfahrt mit 1.300 Gläubigen in portugiesisches Marienheiligtum.


Prag-Fatima (kath.net/ KAP)
Zum Höhepunkt des Fatima-Jubiläumsjahrs in Tschechien wandert derzeit eine der sechs zu Jahresbeginn von Papst Franziskus für alle Weltkontinente gesegneten Fatima-Jubiläumsstatuen durch alle Dekanate des Landes. Der Prager Erzbischof Kardinal Dominik Duka übernahm die Marienstatue in der vergangenen Woche bei einer Nationalwallfahrt in das portugiesische Marienheiligtum, an der mehr als 1.300 Gläubige aus Böhmen und Mähren teilnahmen. Bis 7. Oktober gibt es nun besondere Gottesdiensten in den tschechischen Kathedralen und Wallfahrtsorten, bevor die Fatima-Wanderstatue im Wallfahrtszentrum Koclirov, dem nationalen Zentrum des Fatima-Weltapostolats, ankommt.

Kardinal Duka erinnerte in Fatima, wo heuer der 100. Jahrestag der Marienerscheinungen von 1917 gefeiert wird, an den Besuch einer Fatimastatue in der damaligen Tschechoslowakei vor 50 Jahren. In den Vereinigten Staaten lebende Tschechen hätten diese 1967 dem damaligen Administrator der Prager Erzdiözese und späteren Kardinal Frantisek Tomasek überreicht. Wenige Monate danach sei der "Prager Frühling" angebrochen.

Bei der ersten Nationalwallfahrt nach Fatima nach dem Sturz des kommunistischen Regimes 1989 habe man für die "Rückkehr der Freiheit" gedankt, erinnerte Duka. Bei der zweiten zum nunmehrigen 100-Jahr-Jubiläum des Sonnenwunders danke man dafür, "dass in dieser Freiheit eine neue Generation herangewachsen" sei.

"Glaube setzt Freiheit voraus"

Glaube setze Freiheit voraus, denn nur ein freier Mensch könne sich wirklich entscheiden, sagte der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz. Die Jungfrau Maria sei ein "Symbol der Historie, die unsere westliche christliche Zivilisation geformt" habe, eine "Zivilisation wahrer Menschlichkeit, die weiß, dass Liebe kein leeres Wort ist, sondern eine Haltung, die mich leitet, damit ich niemals Verrat übe". Diese Liebe bilde die "Grundzelle der Gesellschaft, auf der die Familie, die Gemeinde, der Staat und die Europäische Union aufbaut".

Bei einem internationalen Gottesdienst, den die tschechischen Pilgerinnen und Pilger mit Duka und weiteren tschechischen Bischöfen in Fatima feierten, forderte der vatikanische Kurienkardinal Mauro Piacenza in seiner Homilie zur Wachsamkeit auf, "damit der gute Wein unseres Glaubens nicht verloren geht". "Der Teufel als Autor der Gegenschöpfung" begnüge sich nicht damit, den Menschen "in der Kultur des Todes zu ertränken", mit der Familie wolle er auch jenen Ort vernichten, "wo das Leben pulsiert und weitergegeben wird", sagte der Kardinal. Eines Tages werde "die Welt der Kirche dafür danken, dass sie furcht- und kompromisslos das Leben verteidigt sowie die Familie und in ihr die ganze Zivilisation verteidigt hat".

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