Associated Press erlässt Transgender-Sprachregeln für Journalisten

23. Oktober 2017 in Chronik


Transgender Personen sollen nicht mit geschlechtsspezifischen Pronomen bezeichnet werden. Medizinische Eingriffe zur Veränderung von Geschlechtsmerkmalen sind als ‚Gender-Bestätigung’ zu benennen, heißt es in den Richtlinien.


New York City (kath.net/LSN/jg)
Journalisten der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) sollen in Zukunft auf die Verwendung geschlechtsspezifischer Pronomen bei Transgender-Personen verzichten. Stattdessen solle das Mehrzahlpronomen „they“ (sie) verwendet werden.

In den meisten Fällen sei es möglich, das Fürwort zu vermeiden. Diese Variante sei vorzuziehen, schrieb Paula Froke, die für das „Associated Press Stylebook“ verantwortlich ist. Es sei aber zu berücksichtigen, dass in der gesprochenen Sprache „they“ mittlerweile als Fürwort für Personen gängig sei, die sich weder als männlich noch als weiblich sehen.

Medizinische Eingriffe, die meistens aber nicht immer zur Veränderung des Geschlechts durchgeführt würden, sollten als „Gender-Bestätigung“ bezeichnet werden, heißt es in den Richtlinien.

Personen sollten nur dann als „transgender“ bezeichnet werden, wenn dies relevant sei. Sonst sollten sie mit dem Namen bezeichnet werden, den sie verwenden, ohne Bezugnahme darauf „ob sie als Knabe oder Mädchen geboren sind“, lautet eine weitere Regel.

Sorab Ahmari vom Magazin Commentary hält wenig von den neuen Bestimmungen der Nachrichtenagentur. „Sprachspiele“ wie dieses würden „die Medien in Verruf bringen und den Orwellschen Aspekt der Transgender-Bewegung unterstreichen“, schreibt er mit Bezugnahme auf das „Neusprech“ in George Orwells Roman „1984“.

Das Thema Transgender sei weder wissenschaftlich noch politisch geklärt. Mit seiner Sprachregelung nehme AP Partei für eine Seite der laufenden Debatte. Die Nachrichtenagentur erwecke den Eindruck, die andere Seite ins Unrecht stellen zu wollen. Das betreffe nicht nur Christen, sondern auch säkulare Psychologen, Sozialwissenschaftler und andere. Man müsse kein Konservativer sein, um zu sehen, dass dies in die falsche Richtung gehe, warnt Ahmari.


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