Papst trifft Unternehmensspitze des Autovermieters Sixt

4. November 2017 in Aktuelles


Franziskus lobt bei Begegnung mit deutscher Unternehmerin Regine Sixt die Kinderhilfe-Stiftung des Unternehmens - Die Papstansprache im Wortlaut


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat am Samstag die deutsche Unternehmerin Regine Sixt und rund 300 Mitarbeiter ihrer Firma empfangen. Sixt erinnerte bei der Begegnung im Vatikan an ihre Kinderhilfe-Stiftung "Tränchen trocknen", die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern weltweit einsetzt. Franziskus antwortete, ihm selbst lägen "die Kleinsten und Schwächsten, wie es die Kinder sind, besonders am Herzen". Er ermutigte die Managerin in ihrem sozialen Engagement. "Der Herr möge es Ihnen reichlich lohnen", sagte er. Außerdem bat er Sixt um ihr Gebet.

Der Autovermieter Sixt veranstaltete am Wochenende sein jährliches Führungskräfte-Treffen in Rom, auf dem die strategische Ausrichtung des Unternehmens für die kommenden Jahre festgelegt werden sollte. Am Freitagabend fand ein Benefizkonzert in der römischen Basilika Santa Maria degli Angeli statt. Dessen Erlös soll nach Firmenangaben der Kinderhilfe-Stiftung zugutekommen. "Tränchen trocknen" ist das offizielle Corporate-Social-Responsibility-Programm von Sixt.

Der Papst lobte dieses gesellschaftliche Engagement als Möglichkeit, bei der beruflichen Tätigkeit "einer edlen Berufung zu folgen". Die Unternehmerin Sixt frage nach einer umfassenderen Bedeutung des Lebens. Statt beim persönlichen Erfolg stehenzubleiben, trachte sie danach, "wirklich dem Gemeinwohl zu dienen mit dem Bemühen, die Güter dieser Welt zu mehren und für alle zugänglicher zu machen".

Franziskus hatte auf seiner Armenienreise im Juni 2016 einen Mietwagen von Sixt mit dem traditionellen Papst-Nummernschild "SCV 1" benutzt. Das armenische Präsidentenbüro erklärte damals auf Anfrage, es handle sich nicht um ein Sponsoring. Die Entscheidung für das Fahrzeug, einen weißen Renault Laguna, sei in Abstimmung zwischen dem Heiligen Stuhl und dem armenischen Protokollamt getroffen worden.

kath.net dokumentiert die Ansprache von Papst Franziskus an die Unternehmerfamilie Sixt im Wortlaut

Liebe Familie Sixt,

liebe Brüder und Schwestern,

seien Sie alle gegrüßt als Vertreter der Firma Sixt aus verschiedenen Teilen der Welt. Ich danke Frau Regine Sixt für ihre Worte, in denen sie Ihren gemeinsamen Einsatz für die Werke der Nächstenliebe hervorgehoben hat, die von der Stiftung „Tränchen trocknen“ vor allem zugunsten von Kindern in vielfältigen Notlagen durchgeführt werden.

Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, bei Ihrer beruflichen Tätigkeit einer edlen Berufung zu folgen: Sie lassen sich von einer umfassenderen Bedeutung des Lebens hinterfragen und bleiben nicht beim persönlichen Erfolg oder Gewinn stehen. Sie trachten beständig danach, wirklich dem Gemeinwohl zu dienen mit dem Bemühen, die Güter dieser Welt zu mehren und für alle zugänglicher zu machen (vgl. Evangelii gaudium, 203).

Sie sind hier in Rom zusammengekommen, um dem Nachfolger Petri zu begegnen, dem die Kleinsten und Schwächsten, wie es die Kinder sind, besonders am Herzen liegen. Durch konkrete Hilfsprojekte ihre Tränen zu trocknen heißt der Wegwerfkultur entgegenzuwirken und zum Aufbau einer menschlicheren Gesellschaft beizutragen.

Ich ermutige Sie, dieser Ihrer Tätigkeit weiterhin in der Überzeugung nachzugehen, dass die Zärtlichkeit Gottes sich auf besondere Weise in den unschuldigen, hilfs- und liebebedürftigen Kindern widerspiegelt. Der Herr möge es Ihnen reichlich lohnen.

Ich bitte Sie um Ihr Gebet für meine Sendung im Dienst für die Kirche und erteile Ihnen von Herzen den Apostolischen Segen, insbesondere den lieben Enkelkindern und allen Ihren Familien.

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