"Mary's Meals" versorgt nun auch in Äthiopien Kinder mit Essen

29. November 2017 in Weltkirche


Initiative hilft mit 15-Euro-Spende einem Kind ein ganzes Jahr lang - Benefizkonzert in der Burg Perchtoldsdorf am 30. November


Wien (kath.net/KAP) Angesichts der schweren Hungernot im Land versorgt die katholische Initiative "Mary's Meals" ab sofort auch Kinder in Äthiopien mit einer täglichen Schulmahlzeit. Wiederkehrende Dürren und nicht vorhersehbare Regenfälle machten es den Bauern fast unmöglich, ausreichend Nahrungsmittel zu ernten. In Folge litten viele an Hunger und Armut, berichtete das Hilfswerk auf seiner Website und kündigte an, ab sofort 1.596 Kinder in drei Schulen in der semiariden Tigray-Region mit einer Schulmahlzeit zu versorgen.

Verstärkt wurde in den vergangenen Wochen zudem der Einsatz in Südsudan und Kenia, wo die lang anhaltende Dürre und bewaffnete Konflikte eine humanitäre Katastrophe ausgelöst haben. Im Südsudan ernährt "Mary's Meals" derzeit 16.000 Kinder in 33 Schulen. "In dieser schwierigen Zeit ist die tägliche Mahlzeit nicht nur ein Anreiz, zur Schule zu kommen, sondern auch ein Rettungsanker für bedürftige Kinder", heißt es auf der Projektshomepage.

"Mary's Meals" begann im Jahr 2002 mit 200 Kindern in Malawi. Mittlerweile bekommen bereits mehr als 1,2 Millionen Kinder pro Jahr in 14 der ärmsten Ländern eine lebensverändernde Mahlzeit an jedem Schultag. Kürzlich konnte die Initiative die einmilliardste Mahlzeit - Gemüsecurry mit Reis - ausgeben. Durch die Mahlzeiten können die Kinder regelmäßig die Schule besuchen, anstatt sich immer wieder darum sorgen zu müssen, Nahrung zu finden und ihr Überleben zu sichern.

Die garantierte Mahlzeit pro Schultag hat in Krisenregionen enorme Folgewirkungen, so die Erfahrung des Projektgründers Magnus MacFarlane-Barrow. "Sie kann über Leben und Tod entscheiden, und sehr oft darüber, ob ein Kind die Möglichkeit zum Schulbesuch wahrnehmen kann oder nicht. Viele Jugendliche, die eine bezahlte Arbeit gefunden oder ein Studium begonnen haben, sagen uns, sie hätten ohne Schulmahlzeiten nie die Volksschule beenden können." Bildung sei der Schlüssel zur Überwindung von Armut, doch setze sie voraus, dass das unmittelbare Bedürfnis nach Ernährung und Gesundheit gedeckt ist. Das Essen in der Schule sei dafür "der erste Baustein" und sichere das Überleben, sagte MacFarlane-Barrow.

Finanziert wird die Aktion über Spenden. Ein Kind ein Jahr lang mit Nahrung zu versorgen, kostet weniger als man denkt: Laut dem Projektgründer sind es im globalen Durchschnitt 15,60 Euro. Dass man mit einem so geringen Betrag helfen könne, liege einerseits daran, dass die Zutaten für das Essen im jeweiligen Land angebaut würden. "Das kurbelt die lokale Wirtschaft an", so MacFarlane-Barrow. Ein weiterer Grund sei, dass der Großteil der Arbeit von freiwilligen Helfern, darunter Mütter der Kinder, erledigt werde. MacFarlane-Barrow: "Wir haben heute mehr als 60.000 Mitarbeiter, die das Essen vorbereiten und verteilen."

Auch in Österreich sammelt die Initiative Spenden, demnächst am 30. November um 19:30 Uhr mit einem Benefizkonzert in der Burg Perchtoldsdorf. Auf dem Programm stehen Mozart, Richard Strauss, Franz Schubert und Lieder sowie Texte zu Advent und Weihnachten. "Der Erwerb einer Konzertkarte ermöglicht einem Kind täglich nahrhafte Mahlzeiten für ein ganzes Schuljahr", heißt es in der Ankündigung. (Infos und Spendenmöglichkeiten unter: www.marysmeals.at)

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Foto: (c) Mary´s Meals


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