Trotz der Dogmen? - „Gerade auch wegen der Dogmen!“

2. Februar 2018 in Kommentar


Österreichische Schriftstellerin Erika Mitterer: Ohne den Rahmen der festgelegten Lehre der Kirche gäbe es nur „unverbindliche, subjektive, letztlich nichtssagende Auffassungen.“ kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Als die große österreichische Schriftstellerin Erika Mitterer katholisch wurde, rief die evangelische Tante: „Und dies trotz der Dogmen?“ Darauf Mitterer: „Gerade auch wegen der Dogmen.“

Sie war zur Einsicht gekommen, dass die Dogmatik der Kirche dem Skelett des Körpers gleicht. Das Leben selbst ist nicht im Skelett - aber ohne es könnte es das Leben nicht geben.

Ohne den Rahmen der festgelegten Lehre der Kirche gäbe es nur „unverbindliche, subjektive, letztlich nichtssagende Auffassungen.“ Ja, das ist wohl so. Ohne die Kirche mit ihren Wahrheiten gäbe es wohl nur Sekten, die sich irgendwie auf Jesus berufen. Tatsächlich halten manche evangelische Theologen die biblischen Geschichten für erfundene Legenden im Dienst irgendeines gesellschaftspolitischen Zieles.

Dem Wort Frau Mitterers entspricht der berühmte Satz Newmans: "Von meinem fünfzehnten Lebensjahr an war das Dogma das Fundamentalprinzip meiner Religion; eine andere Religion kenne ich nicht; den Begriff einer anderen Religion kann ich mir nicht denken; Religion als bloßes Gefühl ist für mich Traum und Blendwerk" (Apologia pro vita sua, 71, 3.) „Fundamentalprinzip“ seiner Religion, sagt Newman, und ohne Fundament, ohne festen Boden unter den Füßen, geht es auch sonst im Leben nicht. Oder?

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