Der seinem Bund treue Gott liebt und kann nicht anders

22. März 2018 in Aktuelles


Franziskus in Santa Marta: die Beichte – keine Reinigung, sondern Umarmung des liebenden Gottes, der uns immer erwartet. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Gott, der Herr: er ist treu und vergisst den Menschen nicht. Das lässt uns in der Hoffnung jubeln. Unmittelbar vor der Karwoche lasse die Kirche über die treue Liebe Gottes nachdenken, so Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ am Donnerstag der fünften Woche der Fastenzeit.

„Der Herr ist unser Gott, ewig denkt er an seinen Bund“, so der Antwortpsalm. Auch die erste Lesung (Gen 17, 1a.3-9) stelle vor die Episode des Bundesschlusses Gottes mit Abraham. Dies sei ein Bund, der sich trotz aller Sünden und Götzendienste in der Geschichte des Volkes verlängere.

Der Herr nämlich hege eine „leidenschaftliche“ Liebe, die ihn nicht vergessen lasse. Um dies verständlich zu machen, rief der Papst in Erinnerung, dass man in Argentinien zum Muttertag eine Blume schenke, die „Vergissmeinnicht“ genannt werde. Diese Blume gebe es in zwei Farben: ein süßes blau für die Mütter, die noch lebten, und violett für die Mütter, die bereits verstorben seien:

„Das ist die Liebe Gottes, wie die Liebe der Mutter. Gott vergisst uns nicht. Nie. Er kann nicht, er ist seinem Bund treu. Das schenkt uns Sicherheit. Von uns können wir sagen: ‚Nun, mein Leben ist so hässlich... In habe diese Probleme, ich bin ein Sünder, eine Sünderin...’. Er vergisst dich nicht, denn er hegt diese leidenschaftliche, innige Liebe, er ist Vater und Mutter“.

Es handle sich also um eine Treue, die zur Freude führe. Wie für Abraham bestehe unsere Freude in einem Jubeln in der Hoffnung, da „ein jeder von uns weiß, dass er nicht treu ist“, während Gott es sei. Es genüge, an die Erfahrung des Guten Schächers zu denken:

„Der treue Gott kann sich nicht selbst verleugnen, er kann uns nicht verleugnen, er kann seine Liebe nicht verleugnen, er kann sein Volk nicht verleugnen, er kann nicht verleugnen, da er uns liebt. Das ist die Treue Gottes. Wenn wir zur Beichte gehen, dann aber bitte: wir dürfen nicht denken, dass wir da in die Reinigung gehen, um uns vom Schmutz zu säubern. Nein. Wir gehen zur Beichte, um die Umarmung der Liebe dieses treuen Gottes zu empfangen, der uns immer erwartet. Immer“.

Franziskus ging dann auf das Evangelium ein (Joh 8, 51-59). Dort heißt es, dass die Gesetzeslehrer Steine aufhoben, um sie auf Jesus zu werfen. Es sei die Rede von Steinen, mit denen getötet werden sollte, „um die Wahrheit der Auferstehung zu verfinstern“.

Abschließend kehrte der Papst zum Kerngedanken seiner Predigt zurück:

„Er ist treu, er kennt mich, er liebt mich. Nie wird er mich alleine lassen. Er nimmt mich bei der Hand. Was kann ich wollen? Was mehr? Was soll ich tun? Juble in der Hoffnung! Juble in der Hoffnung, denn der Herr liebt dich wie ein Vater und wie eine Mutter“.

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