Vatikanische Kommission regt eigene Frauen-Synode an

13. April 2018 in Weltkirche


Päpstliche Lateinamerika-Kommission: "Kirche muss frei sein von jeglichen Vorurteilen, Stereotypen und Diskriminierungen gegenüber Frauen"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Aus dem Vatikan gibt es die Idee, eine eigene Bischofssynode zum Thema Frauen zu organisieren. Den Vorschlag macht die Päpstliche Lateinamerika-Kommission, deren Abschlusserklärung nach ihrer jährlichen Vollversammlung die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" am Donnerstag dokumentierte. Bei dem Treffen Anfang März in Rom hatte sich die Kommission mit der Situation von Frauen in Lateinamerika befasst. Neben den 24 Bischöfen und Kardinälen, die der Kommission angehören, waren zu dem Treffen eigens 14 südamerikanische Frauen verschiedener Positionen und Aufgaben eingeladen worden.

Die epochalen Veränderungen, denen sich die Kirche gegenüber sehe, verlangten neue missionarische Dynamik und einen Bewusstseinswandel, wie er sich bereits bei der Familiensynode und deren nachfolgendem Schreiben "Amoris laetitia" gezeigt habe, heißt es in der Erklärung. Daher regt die Kommission an, nach der für Oktober 2018 geplanten Jugendsynode ebenfalls "eine Bischofssynode der Weltkirche über Frauen im Leben und der Mission der Kirche" abzuhalten, heißt es im letzten Satz des Dokumentes. Konkrete Vorschläge werden nicht genannt.

Der rund vier Seiten lange Text beginnt mit der Feststellung: "Die katholische Kirche, die dem Beispiel Jesu folgt, muss frei sein von jeglichen Vorurteilen, Stereotypen und Diskriminierungen gegenüber Frauen." Im weiteren Verlauf geht es vor allem um die Lage von Frauen in Lateinamerika. Besonders benachteiligt, diskriminiert und gefährdet seien arme, indigene und afroamerikanische Frauen. Die für Herbst 2019 geplante regionale Amazonas-Synode wird sich hingegen vor allem ökologischen und sozialen Themen widmen.

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