Kardinal Marx im Glashaus

2. Mai 2018 in Deutschland


SWR kritisiert Marx: „Söder machte einen Fehler, unternimmt aber den verständlichen Versuch, „unter den Bayern Identität zu stiften. Dazu sind die geistlichen Herren, die jetzt Sturm laufen, schon lange nicht mehr in der Lage“


München (kath.net)
Der SWR (Südwestrundfunk) hat in einem Kommentar Kritik an Kardinal Marx geübt, weil dieser jetzt so heftig den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) für dessen Kruzifix-Projekt kritisiert hat. Martin Rupps schreibt dazu in seinem Kommentar „Der Kardinal im Glashaus“: „Söder machte einen Fehler, als er das Kruzifix zur Heimatmedaille herabstufte. Aber in der Sache unternimmt er den verständlichen Versuch, unter den Bayern Identität zu stiften. Dazu sind die geistlichen Herren, die jetzt Sturm laufen, schon lange nicht mehr in der Lage.“

Söder sei daher nicht vorzuwerfen, dass er auch katholische Wähler gewinnen will. Denn auch Marx hoffe, dass die Zuhörer seiner Predigten beim nächsten Mal wiederkommen. Der Autor kritisierte, dass die Kirche gern nach der weltlichen Macht rufe, um ihre Vorstellung vom richtigen Leben für alle verbindlich zu machen. „Sonntagsmärkte dürfen erst nach dem Gottesdienst öffnen, Tanzveranstaltungen in der Nacht auf Karfreitag werden von der Polizei geräumt. Aber wenn sich einmal umgekehrt die weltliche Macht, hier ein bayerischer Ministerpräsident, eines christlichen Zeichens für politische Zwecke bedient, ist das Geschrei groß.“

Archivfoto Kardinal Marx

Archivfoto Kardinal Marx (c) kath.net


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