Flüchtlinge bedrohen Polizei - Pater hat dafür 'gewisses Verständnis'

3. Mai 2018 in Deutschland


Polizei: „Extrem aggressiv und gewaltbereit empfundene Konfrontation“


Berlin (kath.net)
Rund 150 Afrikaner haben in der Nacht zum Montag die Abschiebung eines Togolesen aus der Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen mit Drohungen verhindert. Dabei wurde die Polizei so massiv bedroht, dass die die bereits in Polizeigewahrsam befindliche Person wieder freigelassen werden musste. Dies berichtet "Focus". In einer Mitteilung der Polizei heißt es: "Die als extrem aggressiv und gewaltbereit empfundene Konfrontation führte dazu, dass die Polizei die bereits im polizeilichen Gewahrsam befindliche Person wieder freilassen musste, auch um eine andernfalls befürchtete massive Eskalation der Situation zu vermeiden. Durch Schlagen mit den Fäusten auf die zwei Streifenwagen war zu diesem Zeitpunkt bereits ein Dienstfahrzeug beschädigt worden."

In der Flüchtlingsunterkunft gab es in der Vergangenheit mehrfach ernstzunehmende Vorfälle, darunter Verletzte und Festnahmen. Bei einer Massenschlägerei mit rund 50 Beteiligten wurden vier Asylbewerber leicht verletzt. Momentan leben in der Unterkunft gut 400 Flüchtlinge, der Großteil sind Afrikaner, alle haben wenig Chancen auf Asyl haben. Die Flüchtlinge werden unter anderem von Pater Reinhold Baumann vom „Freundeskreis Asyl Ellwangen“ begleitet. Dieser meint gegenüber "Focus": "Die meisten der Menschen wissen, dass sie kaum eine Bleibeperspektive haben. Es ist eine bedrückende Situation, da gehen manchen von ihnen schon mal die Nerven durch." Angesprochen auf die Berichte über den gewaltsamen Abschiebeprotest und die Bedrohung der Polizisten meinte er, dass das Verhalten der Asylbewerber „sicher nicht richtig“ sie. Er bringe aber angesichts der Situation der Menschen dafür „ein gewisses Verständnis" dafür auf.


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