„Wir freuen uns über Kreuze in öffentlichen Gebäuden“

9. Mai 2018 in Deutschland


30 katholische und evangelische Professoren: „Für uns unverständlich ist die Solidarisierung einiger kirchlicher Stimmen oder Organisationen mit den Laizisten, die die Kreuze schon lange zumindest aus öffentlichen Gebäuden verbannen wollen


München (kath.net) „Für uns unverständlich ist die jetzt öffentlich zur Schau gestellte Solidarisierung einiger kirchlicher Stimmen oder Organisationen mit den Laizisten, die die Kreuze schon lange zumindest aus öffentlichen Gebäuden verbannen wollen. Eine solche Haltung grenzt an Selbstaufgabe, was gerade die Menschen anderer Religionen nicht schätzen und viele Christgläubige befremdet.“ Das steht in der ökumenischen Erklärung zur Unterstützung des Kreuzerlasses des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), die von bisher 30 katholische und evangelische Theologieprofessoren und Hochschullehrern unterzeichnet wurde. Alle Unterzeichner lehren entweder in Bayern lehren oder stammen aus Bayern. Weitere Unterzeichner sind zu erwarten. Mit ihrer Unterschrift bejahen die Theologen das Kreuz als Zeichen „für die in Gott gründende Würde des Menschen, die eines der wesentlichen Würdefundamente ist und die unsere Demokratie nicht aus sich selbst hervorzubringen vermag“.

Die Unterzeichner bekunden, dass sie sich „über die in öffentlichen und staatlichen Räumen anzutreffenden Kreuze“ freuen. Denn das öffentlich sichtbare Kreuz habe „auch dem säkularen Menschen Wichtiges zu sagen. Wer auf das Kreuz blickt, sieht sich dabei gleichermaßen konfrontiert mit einem wesentlichen Werteanker unserer humanistischen Toleranzkultur wie mit Jesus Christus als dem Sohn Gottes. Auch wenn dies manche als anstößig empfinden, so dürfen dennoch Christen niemals Kreuze entfernen oder abhängen.“

Gegen den Vorwurf der Instrumentalisierung des Christentums halten die Unterzeichner den Hinweis entgegen, „dass der Einsatz von Symbolen ein legitimes Mittel demokratischer Politik ist. Wenn sich beispielsweise die Linkspartei am 1. Mai in Demonstrationen einreiht oder Grüne sich gegen Lebensschützer solidarisieren, wittert keiner die Instrumentalisierung der Arbeiter oder der Genderisten. Man glaubt ihnen, dass das ihrer ehrlichen Überzeugung entspricht. Wenn aber christliche Politiker sich mit dem Kreuz solidarisieren, wird suggeriert, es müsse selbstverständlich reine Parteitaktik sein. Wir sagen nein dazu, dass hier offenbar mit zweierlei Maß gemessen wird. Wir sagen ja zum Kreuz.“

Link zur Erklärung und zur Liste der Unterzeichner: Ökumenische Erklärung katholischer und evangelischer Professoren und Hochschullehrer der Theologie zum bayrischen Kreuzerlass"

Foto: Symbolbild


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