Pühringer: "Orthodoxe im Land nicht übersehen"

26. Mai 2018 in Österreich


Linzer Sektionsleiter Pühringer: "Pro Oriente will dazu beitragen, dass Orthodoxe und Katholiken nicht nur friedlich nebeneinander, sondern miteinander Kirche sein können"


Linz (kath.net/KAP) "Pro Oriente will dazu beitragen, dass Orthodoxe und Katholiken nicht nur friedlich nebeneinander, sondern miteinander Kirche sein können." Das hat der frühere oberösterreichische Landeshauptmann und nunmehrige Vorsitzende der Linzer Sektion von Pro Oriente, Josef Pühringer, betont. Er äußerte sich vor Kurzem im Rahmen eines Besuchs in der serbisch-orthodoxen Pfarre in Braunau, wie die Linzer Sektion der Stiftung Pro Oriente am Mittwoch mitteilte. Der Besuch der Pro Oriente-Delegation in Braunau war die erste Veranstaltung in der Reihe "Besuchsökumene". Die Zahl der orthodoxen Christen in Österreich sei in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen, so Pühringer: "Wir dürfen diese Menschen in unserem Land nicht übersehen."

Die orthodoxen Christen wollten in Österreich Wurzeln schlagen "und wir werden im Geist von Kardinal König, der Pro Oriente gegründet hat, Brücken zu ihnen bauen", unterstrich der ehemalige oberösterreichische Landeshauptmann. Die Pro Oriente-Delegation wurde nicht nur vom örtlichen Pfarrer Dalibor Brnzej und weiteren Mitgliedern der Pfarre begrüßt, sondern u.a. auch vom serbisch-orthodoxen Bischof Andrej (Cilerdzic), der dazu ins Innviertel gekommen war.

Die orthodoxe Pfarre des heiligen Apostels Markus ist für rund 1.500 Serben da, die in Braunau leben und etwa weitere 5.000 aus der gesamten Region, wie Pfarrer Brnzej erläuterte. Die erste Liturgie war der Ostergottesdienst 2015. Nun finden jeden Sonn- und Feiertag Gottesdienste statt. Die Gemeinde versteht sich auch mit dem Sport- und Kulturverein als Ort für die Pflege der Tradition. Kinder in serbischen Trachten, die traditionelle Musikstücke vortrugen, zeugten davon. Insgesamt sind siebzig Kinder im Kulturverein aktiv.

Ort der Begegnung war allerdings keine orthodoxe Kirche sondern die katholische Pfarre St. Franziskus in Braunau. Das zeige zwar zum einen, "wie selbstverständlich ökumenische Gastfreundschaft in Braunau gelebt wird", mache zum anderen aber auch das größte Problem deutlich, das die serbisch-orthodoxe Gemeinde Braunaus zurzeit hat, wie es in der Pro Oriente-Aussendung heißt: Die Gemeinde hat weder eine eigene Kirche noch ein Gemeindezentrum. Die Gottesdienste feiern sie aktuell in der katholischen Filialkirche St. Valentin in Haselbach. Die serbische Gemeinde sei allerdings an der ehemaligen Kapuzinerkirche und den dazugehörenden Klostergebäuden interessiert, die Kontakte zu der verantwortlichen Entwicklungsgesellschaft würden sich aber schwierig gestalten, hieß es beim Besuch der Pro Oriente-Delegation von Seiten der serbischen Kirchenverantwortlichen.

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