Ich kann die Lügen nicht mehr hören!

27. Mai 2018 in Prolife


Die Nationalsozialisten haben an Kindern und Menschen mit Behinderung medizinische Experimente durchgeführt und sie reihenweise bewusst getötet. Wir sind heute in Europa keinen Deut besser - Gastkommentar von Kathi Brandner zur Abstimmung in Irland


Irland (kath.net)
Irland hat gestern mit fast 70 Prozent für die Aufhebung des Schutzes ungeborener Kinder gestimmt.

- bis zur zwölften Woche darf ohne Angabe von Gründen eine valide Schwangerschaft abgebrochen werden.
- bis zur 24. Woche darf ein Kind abgetrieben werden, wenn die Schwangerschaft die mentale oder körperliche Gesundheit der Mutter gefährdet.
- bis zum Ende der Schwangerschaft darf ein Kind abgetrieben werden, wenn der Verdacht einer Behinderung besteht.

Die Spartaner haben ungewünschte Kinder vom Felsen ins Meer gestoßen.

Die Römer haben ungewünschte Kinder in den Keller gesperrt, und sie nur mit Wasser gefüttert, bis sie an Unterversorgung gestorben sind.

In China ist das Stigma von ungewollten oder zweiten Schwangerschaften oder Kindern mit Behinderung so groß, dass Existenzen daran zerbrechen.

Die Nationalsozialisten haben an Kindern und Menschen mit Behinderung medizinische Experimente durchgeführt und sie reihenweise bewusst getötet.

Wir sind heute in Europa keinen Deut besser, sondern nur technisch weiter entwickelt. Das Ergebnis ist dasselbe.

Auf Island leben noch 3 Menschen mit Down Syndrom. Die Abbruchrate beträgt 100 Prozent.

Uns Frauen des 21. Jahrhunderts wird von Männern und Fruchtbarkeitsfeinden eingeredet, das Recht auf Abtreibung hätte etwas mit unserer sexuellen oder reproduktiven Selbstbestimmung zu tun.

Mir wurde im Jahr 2016 neben meiner behinderten Neugeborenen Tochter von einem Primar eines Kinderspitals gesagt, dass es ihn wundert, wie es dazu kommen konnte, dass wir hier ein Bett belegen, wo doch die Medizin „alles daran setzt, dass solche Kinder nicht zur Welt kommen“.

Ich kann die Lüge nicht mehr hören, dass diese Diskrimierungen etwas mit meiner Freiheit zu tun haben.

#womendeservebetter #fairändern

Katharina Brandner ist Bischöfliche Medienreferentin in der Diözese St. Pölten


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