"K9"-Rat reicht Entwurf für neue Kurienordnung an Papst weiter

14. Juni 2018 in Weltkirche


Von Kardinalsrat zur Kurienreform verabschiedetes Dokument trägt vorläufigen Titel "Praedicate Evangelium" ("Predigt das Evangelium")


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der "K9"-Kardinalsrat für Strukturreformen im Vatikan hat den Entwurf einer neuen Kurienordnung verabschiedet. Das Dokument trägt den vorläufigen Titel "Praedicate Evangelium" ("Predigt das Evangelium") und soll Papst Franziskus zur Begutachtung und weiteren Bearbeitung vorgelegt werden, teilte Vatikansprecher Greg Burke zum Abschluss der jüngsten Beratungsrunde der Kardinäle am Mittwoch mit. Es war das 25. Treffen seit der Berufung des Reformgremiums 2013. Die neue Kurienordnung soll das seit 1988 gültige Dokument "Pastor Bonus" ablösen.

Wie Burke sagte, widmete sich ein Großteil der dreitägigen Beratungen dem Entwurf des neuen Papiers, einer sogenannten Apostolischen Konstitution. Der Papst habe an den meisten Arbeitsrunden persönlich teilgenommen. Von den neun Kardinälen des Gremiums fehlte nach Angaben des Sprechers lediglich George Pell, der derzeit in Australien wegen einer Missbrauchsklage vor Gericht steht.

Pell ist seit Juni 2017 als Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats beurlaubt. An seiner Stelle berichtete der Sekretär des Wirtschaftsrats Brian Ferme über Finanzstrukturreformen des Heiligen Stuhls und der Verwaltung des Vatikanstaats, wie Burke mitteilte. Kardinal Sean Patrick O'Malley aus Boston referierte über die von ihm geleitete päpstliche Kinderschutzkommission.

Burke sagte weiter, die Mitgliedschaften im Kardinalsrat blieben auch über die sonst im Vatikan übliche Amtszeit von fünf Jahren hinaus bestehen. Der Sprecher berief sich dafür auf den Sekretär des Kardinalsrats, Bischof Marcello Semeraro. Das nächste Treffen des Gremiums findet vom 10. bis 12. September in Rom statt.

Dem im 2013 von Papst Franziskus eingerichtete Kardinalsrat gehören Oberhirten aus großen Diözesen in allen Kontinenten an, sowie der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und der "Regierungschef" der Vatikanstadt, Governatoratspräsident Kardinal Giuseppe Bertello.

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