Der Niedergang der Anglikanischen Kirche in England

25. Juni 2018 in Chronik


Die dynamischsten und am schnellsten wachsenden Provinzen der anglikanischen Gemeinschaft sind in Afrika und Asien. Mittlerweile wird auch der Vorrang des Erzbischofs von Canterbury von Bischöfen anderer Provinzen in Frage gestellt.


Canterbury (kath.net/jg)
Die Anglikanische Kirche hat in England 25 Millionen Mitglieder, von denen sonntags aber nur 750.000 eine der 16.000 Kirchen besuchen. Dies berichtet die Onlineausgabe des Spectator USA.

In anderen Landesteilen Großbritanniens ist die Lage noch schlimmer. In Pakistan gibt es mehr anglikanische Gottesdienstbesucher, nämlich 500.000, als in Schottland (44.280) und Wales (78.000) zusammen, berichtet der Ökumenische Rat der Kirchen.

Die kaum bekannte Church of Nigeria hat hingegen mehr als 18 Millionen Mitglieder. Die dynamischsten und am schnellsten wachsenden anglikanischen Provinzen befinden sich in Asien und Afrika, von denen die meisten während der viktorianischen Epoche gegründet wurden.

Die einzelnen Provinzen der anglikanischen Gemeinschaft entwickeln sich auch theologisch und liturgisch auseinander. Sie hätten heute wenig miteinander gemeinsam, abgesehen von einer historischen Verbindung mit der Kirche von England, schreibt der Spectator USA.

In Nordamerika, Brasilien und anderen Ländern gibt es mittlerweile anglikanische Gemeinschaften, die sich von der offiziellen anglikanischen Provinz abgespalten haben und von der Gemeinschaft der anglikanischen Kirchen nicht anerkannt werden. Auch die Vorrangstellung des Erzbischofs von Canterbury wird von Bischöfen anderer anglikanischer Provinzen zunehmend in Zweifel gezogen.


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