25. Juni 2018 in Deutschland
Kölner Weihbischof Puff zum deutschen Eucharistie-Streit: Als konkreten Lösungsweg verweise ich auf die Praxis, dass Nichtkatholiken bei der Kommunion nach vorne treten und statt der Hostie den Segen Gottes empfangen können.
Köln (kath.net)
Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff hat die klare Position von Papst Franziskus im Streit um die Eucharistie in konfessionsverschiedenen Ehen hervorgehoben. Dafür könne man dem Papst sehr dankbar sein, sagte Puff der Kölnischen/Bonner Rundschau (Montagausgabe). Der ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz berät am Montag und Dienstag über das Thema. Dazu meinte Puff: Bei diesem Kernthema unseres Glaubens dürfen wir keine Ausnahmen zur Regel machen. Daran müsse sich die Lösung des Streits orientieren. Der Papst habe einheitliche kirchenrechtliche Vorgaben aus Rom in Aussicht gestellt. Als konkreten Lösungsweg verwies der Kölner Weihbischof auf die Praxis, dass Nichtkatholiken bei der Kommunion nach vorne treten und statt der Hostie den Segen Gottes empfangen könnten.
Puff sagte aber auch, es sei ein ungeschriebenes Gesetz, niemanden an der Kommunionsbank zurückzuweisen: Schwierig wird es dort, wo diese Ausnahme als legitimes Recht festgeschrieben werden soll. In solchen Fällen müssten vielmehr die Seelsorger das Gespräch mit den Betroffenen suchen. Nach katholischem Verständnis setze der Empfang der Kommunion den Glauben an die wirkliche Anwesenheit Christi im eucharistischen Brot voraus, der Priester habe seine Vollmacht zur Feier in der Nachfolge der Apostel erhalten. Dem Entwurf einer Handreichung zu der Frage habe er nicht zugestimmt, weil ich sie für theologisch unausgereift halte.
Bischof Ansgar kritisierte die öffentliche Darstellung der Debatte nach einem Sieger-Verlierer-Schema und betonte: Als Bischöfe sind wir Mitbrüder, die ein gemeinsames Ziel haben: Den Glauben an Jesus Christus in diese Welt zu tragen und dafür angemessene Formen zu finden.
© 2018 www.kath.net