Russisch-orthodoxer Metropolit: Katholiken sind Häretiker

26. Juni 2018 in Weltkirche


Die Ansichten der katholischen Kirche seien für die Orthodoxie ‚unakzeptabel’, weshalb es schließlich zum Bruch gekommen sei, sagte Metropolit Kliment.


Moskau (kath.net/jg)
Der Russisch-orthodoxe Metropolit Kliment (Kapalin) von Kaluga hat in einer Predigt Katholiken als Häretiker bezeichnet. Deren Ansichten über Gott würden zu „Katastrophen im geistlichen Leben“ führen und die Verwirklichung des göttlichen Heilsplanes verhindern. Das berichtet AsiaNews.it

Die Positionen der katholischen Kirche seien für die Orthodoxie „unakzeptabel“ gewesen, was schließlich zum Bruch geführt habe, sagte der Metropolit.

Kliment hatte sich in seiner in der Zeitung Vechernjaja Moskva veröffentlichen Predigt die Frage gestellt, ob alle Religionen vom selben Gott sprechen. Man müsse die religiösen Traditionen anderer Völker respektieren, dürfe jedoch dem eigenen Glauben gegenüber nicht indifferent sein, sagte der Metropolit.

Um den Unterschied zwischen dem katholischen und dem orthodoxen Glauben zu illustrieren verglich er zwei Heilige, die im Westen als einander ähnlich wahrgenommen werden: Franz von Assisi und Seraphim von Saratow.

Franz von Assisi sei Gott „äußerlich“ nachgefolgt, indem er auf seine irdischen Güter verzichtet, vierzig Tage gefastet und Leid auf sich genommen habe. Doch es sei nicht der Verzicht auf Reichtum, sondern die Vereinigung mit Christus, die uns rette, sagte Kliment. Darin bestehe der Unterschied zu dem großen russischen Asketen Seraphim. Dieser hätte tausend Tage und tausend Nächte auf einem Felsen zugebracht und während dessen unablässig das Herzensgebet gesprochen.

Seraphim habe seine Sünde und Unvollkommenheit angenommen, während die katholischen Heiligen wie Franz von Assisi (oder Thomas von Kempen und Ignatius von Loyola) nach Ansicht von Kliment der Überzeugung gewesen seien, zur Vollkommenheit gelangt zu sein.



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