Kardinal Müller leitet Groß-Wallfahrt in der Slowakei

4. Juli 2018 in Weltkirche


Früherer Präfekt der Glaubenskongregation feiert am Sonntag den Hauptgottesdienst der Levoca-Wallfahrt - Zuvor auch Zehntausende Gläubige bei Cyrill-und-Method-Nationalwallfahrt nach Nitra am Donnerstag


Bratislava (kath.net/KAP) Die erste Juliwoche steht in der katholischen Kirche der Slowakei auch heuer im Zeichen der beiden großen Wallfahrten nach Levoca und Nitra. Die Leutschauer Wallfahrt hat bereits am vergangenen Wochenende begonnen. Täglich zelebrieren seither Bischöfe und andere hohe Würdenträger Gottesdienste im römischen wie im griechischen Ritus. Höhepunkt der Wallfahrt ist am kommenden Sonntag (10 Uhr) der Hauptgottesdienst, dem heuer der frühere Präfekt der Glaubenskongregation, der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, vorstehen wird. Allein an diesem zentralen Festgottesdienst nahmen im Vorjahr 100.000 Gläubige teil.

Wallfahrtsleiter Frantisek Dlugos, der seit 29 Jahren in Levoca wirkt, erläutert die erstmalige Teilnahme von Kardinal Müller mit einer Erinnerung an den Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner (1933-2017). Dieser habe fünfmal als Hauptzelebrant gewirkt, sei aber auch außerhalb der Wallfahrt immer wieder nach Leutschau gepilgert. Kardinal Müller, vor seinem Wirken in Rom zehn Jahre lang Bischof von Regensburg, habe als "Meisner nahestehend" oft vom Marienberg gehört und beim Begräbnis Meisners im Juli 2017 geäußert, "er würde gern an diesen herrlichen Ort voller Spontaneität kommen". Ein Wort habe das andere gegeben und jetzt komme Müller tatsächlich. Der Kardinal sei "eine große Kapazität" und erweitere "die Liste bedeutender Zelebrantennamen", so Dechant Dlugos.

Kardinal Müller, dessen fünfjährige Amtszeit als Präfekt der Glaubenskongregation im Vorjahr von Papst Franziskus nicht verlängert worden war, hat erst im Februar in Bratislava als Gast der Slowakischen Bischofskonferenz an einem Symposion über "aktuelle Fragen der menschlichen Moral" teilgenommen. Anlass war das Erscheinen der Enzyklika "Veritatis splendor" von Papst Johannes Paul II. vor 25 Jahren.

Am Donnerstag, 5. Juli, findet in der Slowakei auch die alljährliche Cyrill-und-Method-Nationalwallfahrt nach Nitra statt; dem Festgottesdienst auf dem Svätopluk-Platz steht diesmal der griechisch-katholische Erzbischof von Presov, Jan Babjak, vor. Um den Wallfahrtstag, der in der Slowakischen Republik ein staatlich gebotener Feiertag ist, rankt sich vom 4. bis 6. Juli ein Festival "Nitra, liebes Nitra", das von der Region, der Stadt sowie der Diözese Nitra gemeinsam veranstaltet wird.

Unter anderem ist eine Wanderung über den Zobor "auf den Spuren der heiligen Brüder aus Saloniki" vorgesehen. Die Diözese Nitra plant auf großteils in ihrem Besitz stehenden Grundstücken die Wiedererrichtung einer Seilbahn auf den markanten Berg, wogegen sich Widerstand ökologischer Aktivisten erhoben hat. Ein Gutachten des Bezirksamts Nitra vom April 2018 hat noch keine endgültige Klärung erbracht.

Archivfoto Kardinal Müller


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Foto Kardinal Müller (c) Markus Gehling/kath.net


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