Früherer Erzbischof muss mit elektronischer Fußfessel in Hausarrest

15. August 2018 in Weltkirche


Australien: Gericht hatte in Urteilsbegründung angegeben, dass Erzbischof Wilsons Hauptmotiv für die Vertuschung der Schutz der Kirche gewesen sei. Nach Einschätzung des Richters habe Wilson während der Verhandlung keine Reue oder Einsicht gezeigt


Adelaide (kath.net/pl) Der frühere Erzbischof von Adelaide (Australien), Philip Wilson, wurde von einem australischen Gericht wegen Vertuschung von Missbrauchsvorwürfen zu einem Jahr Hausarrest verurteilt. Er wird den Hausarrest offenbar im Haushalt seiner Schwester ableisten, dabei muss er zur Überwachung eine elektronische Fußfessel tragen, berichten australische Medien. Wilson beteuert weiterhin seine Unschuld und wird gegen das Urteil Berufung einlegen, gleichzeitig hat er sich dazu entschlossen, seine Strafe sofort anzutreten. Bei guter Führung kann ihm eventuell das zweite halbe Jahr Strafe erlassen werden. Das Gericht hatte in der Urteilsbegründung angegeben, dass Wilsons Hauptmotiv für die Vertuschung der Schutz der Kirche gewesen sei. Nach Einschätzung des Richters habe Wilson während der Verhandlung keine Reue oder Einsicht gezeigt.

Dem Erzbischof wird vorgeworfen, vom Missbrauch zweier Ministranten in den 70er Jahren durch den damaligen Priester von Newcastle, Jim Fletcher, gewusst zu haben, doch den Priester nicht angezeigt zu haben. Erzbischof Wilson hat sich trotz starker Gesundheitsprobleme persönlich dem Verfahren gestellt, ihm war kurz zuvor ein Herzschrittmacher eingesetzt worden.

Wilson war im Ende Juni 2018 – auch auf Druck von Premierminister Malcolm Turnbull sowie der australischen Öffentlichkeit – von seinem Amt als Erzbischof zurückgetreten, als er von einem australischen Gericht für schuldig befunden worden war. Der jetzt 67-Jährige war von 2006-2012 der Vorsitzende der australischen Bischofskonferenz gewesen.

Foto Erzbischof Wilson (c) Diözese Adelaide


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