Das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist

19. August 2018 in Aktuelles


Franziskus: die geistliche Nahrung der Eucharistie. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt“: Angelus am zwanzigsten Sonntag im Jahreskreis. In seiner Ansprache vor dem Mittagsgebet kommentierte Papst Franziskus das Evangelium vom Tag (Joh 6,51-58).

Jesus präsentiere sich als das lebendige Brot und füge hinzu: „Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt“. Dieser Abschnitt sei entscheidend und provoziere die Reaktion der Zuhörer: „Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?“. Wenn das Zeichen des geteilten Brotes zu seiner wahren Bedeutung führe, zur Selbsthingabe bis zum Opfer, entstehe die Unverständnis, sogar die Zurückweisung desjenigen, den man kurz zuvor im Triumph tragen wollte.

Jesus fahre fort: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch“. Fleisch und Blut drückten in der biblischen Sprache die konkrete Menschheit aus. Die Leute und die Jünger selbst verstünden, dass Jesus sie einlade, mit ihm in Gemeinschaft zu treten, ihn, seine Menschheit zu „essen“, mit ihm das Geschenk des Lebens für die Welt zu teilen: „Es ist dies ganz etwas anderes als Triumphe und Illusionen des Erfolgs!“.

Dieses Brot des Lebens, das Sakrament des Leibes und des Blutes Christi, werde uns am Tisch der Eucharistie unentgeltlich geschenkt Um den Altar fänden wir, was uns heute und für die Ewigkeit geistlich nähre und tränke. Jedes Mal, wenn wir an der heiligen Messe teilnähmen, nähmen wir in gewissem Sinne den Himmel auf Erden vorweg, „weil wir aus der eucharistischen Nahrung, dem Leib und dem Blut Jesu erfahren, was das ewige Leben ist“. Es bedeute, für den Herrn zu leben: „Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben“ (V. 57). Die Eucharistie forme uns, weil wir nicht nur für uns selbst lebten, sondern für den Herrn und für unsere Brüder und Schwestern. Das Glück und die Ewigkeit des Lebens hingen von unserer Fähigkeit ab, die Liebe, die wir in der Eucharistie empfingen, fruchtbar zu machen.

Heute wiederhole Jesus einem von uns: „Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch“ (V. 53). Es handle sich nicht um materielle Nahrung, sondern um ein lebendiges und Leben spendendes Brot, das das Leben Gottes vermittle. Um dieses Leben zu haben, müsse es durch das Evangelium und die Liebe zu den Brüdern und Schwestern genährt werden muss.

Angesichts der Einladung Jesu, uns an seinem Leib und Blut zu nähren, könnten wir das Bedürfnis verspüren, zu diskutieren und Widerstand zu leisten, wie es die Zuhörer des heutigen Evangeliums getan hätten. Dies geschehe, wenn es uns schwer falle, unser Dasein nach dem Dasein Jesu auszurichten, nach seinen Kriterien zu handeln und nicht nach den Kriterien der Welt. Indem wir uns mit dieser Nahrung speisten, könnten wir vollkommen in Harmonie mit Christus, mit seinen Empfindungen, mit seinem Verhalten eintreten.

Nach dem Angelus betete der Papst für die Bevölkerung von Kerala (Indien), die in den letzten Tagen von schweren Regenfällen heimgesucht wurde, die Opfer forderten und großen Schaden anrichteten.


© 2018 www.kath.net