Der Krieg Gottes gegen den Geist der Welt

4. September 2018 in Aktuelles


Franziskus in Santa Marta: das Schlachtfeld des Kampfes im Krieg des Geistes Gottes gegen den Geist der Welt. Die Notwendigkeit der Gewissenserforschung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Herz des Menschen – ein „Schlachtfeld“, auf dem sich zwei unterschiedliche „Geister“ gegenübertreten: der Geist Gottes, der zu den guten Werken, zur Liebe, zur Brüderlichkeit führt, und der andere Geist, der „Geist der Welt“, der „zu Eitelkeit, Stolz, Überheblichkeit und Geschwätz“ bringt.

Die erste Lesung aus dem ersten Brief an die Korinther (1 Kor 2,10b-16) vom Dienstag der 22. Woche im Jahreskreis bildete den Ausgangspunkt der Predigt von Papst Franziskus bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“. Der Apostel Paulus lehre die Korinther den Weg, um die Gesinnung Christi zu haben. Es ist dies für den Papst ein Weg, der sich dadurch auszeichne, dass sich der Mensch dem Heiligen Geist überlasse. Es sei nämlich der Heilige Geist, der uns dazu führe, „Jesus zu erkennen“, seine Gefühle zu haben das Herz zu verstehen.

„Es ist der Heilige Geist, der dich im Leben voranbringt“, erklärte Franziskus, „und er bringt dich zu dem Ziel, Jesus zu erkennen, dieselben Empfindungen wie Jesus zu haben“. In Wirklichkeit „können wir viel studieren, die Bibel studieren, die Geschichte studieren, Theologie studieren, doch das ist nicht der Weg, um zu den Empfindungen Jesu vorzustoßen: das hilft, das hilf sehr, aber der wahre Weg besteht darin, sich vom Geist, vom Heiligen Geist voranbringen zu lassen. Es ist gerade der Heilige Geist, der uns vorwärts hin zum Herzen Jesu bringt, dazu zu verstehen, wer Jesus ist, wie Jesus handelt, was Jesus will, was der Wille Jesu ist. Das Herz Jesu zu verstehen“.

„Der Mensch, der sich seinen eigenen Kräften überlässt, begreift die Dinge des Geistes nicht“, so der Papst weiter:

„Es gibt zwei Geister, zwei Arten des Denkens, des Empfindens, des Handelns: jene, die mich zum Geist Gottes führt und jene, die mich zum Geist der Welt bringt. Und das geschieht in unserem Leben; wir alle haben diese zwei ‚Geister’, sagen wir es so. Den Geist Gottes, der uns zu den guten Werken führt, zur Liebe, zur Brüderlichkeit, dazu, Gott anzubeten, Jesus zu erkennen, viele gute Werke der Nächstenliebe zu tun, zu beten: das. Und den anderen Geist der Welt, der uns zur Eitelkeit, zum Stolz, zur Überheblichkeit, zum Geschwätz bringt: ein ganz anderer Weg. Unser Herz – sagte ein Heiliger – ist wie ein ‚Schlachtfeld, ein Schlachtfeld im Krieg, wo diese beiden Geister kämpfen’“.

Im christlichen Leben „muss man kämpfen, um dem Geist Gottes Platz zu lassen und den Geist der Welt zu verjagen“. Eine tägliche Gewissenserforschung helfe, die Versuchungen zu erkennen, zu klären, wie diese einander entgegengesetzten Kräfte wirkten:

„Es ist sehr einfach: wir haben dieses große Geschenk, das der Geist Gottes ist, aber wir sind gebrechlich, wir sind Sünder und stehen in der Versuchung des Geistes der Welt. In diesem geistlichen Kampf, in diesem Krieg des Geistes ist es notwendig, Sieger wie Jesus zu sein“.

Alle Abende, so der Papst abschließend, sollte der Christ an den eben vergangenen Tag zurückdenken, um sich zu vergewissern, ob Eitelkeit und Stolz die Überhand gehabt hätten oder ob es einem gelungen sei, den Sohn Gottes nachzuahmen:

„Erkennen, was im Herzen vorgeht. Wenn wir das nicht tun, wenn wir nicht wissen, was in unserem Herzen vorgeht – und das sage nicht ich, das sagt die Bibel –, dann sind wir wie ‚Tiere, die nichts verstehen’, sie gehen weiter, indem sie ihrem Instinkt folgen. Doch wir sind keine Tiere, wir sind Kinder Gottes, getauft mit der Gabe des Heiligen Geistes. Aus diesem Grund ist es wichtig, zu verstehen, was heute in meinem Herzen vorgegangen ist. Der Herr lehre uns immer, alle Tage unser Gewissen zu erforschen“.

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