Abtreibung ist wie ein Auftragsmord!

10. Oktober 2018 in Aktuelles


Franziskus: hinter der Gewalt und der Ablehnung des Lebens steht im Grunde die Angst, sich selbst zu verlieren. Das einzige authentische Maß des Lebens ist die Liebe, die Liebe, mit der Gott es liebt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben, oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens“ (Weisheit 11,24-26)

Papst Franziskus setzte bei der heutigen Generalaudienz auf dem Petersplatz seine Katechesenreihe zu den Zehn Geboten fort. In der zehnten Katechese beschäftigte sich der Papst mit dem fünften Gebot: „Du sollst nicht töten“, ein "Schutzwall" vor dem Grundwert des Lebens.

Man könne sagen, so der Papst, dass all das Böse, das in der Welt geschehe, in der Verachtung des Lebens gründe. Dazu gehörten Kriege, Ausbeutung, Systeme, die alles dem Profit unterordneten und auch vor der Würde des menschlichen Lebens nicht Halt machten.

Bereits im Mutterleib sei unschuldiges menschliches Leben in Gefahr. Der Papst verurteilte scharf die Abtreibung als "Mittel der Problemlösung". Es sei so, als engagiere man einen Killer, um ein Problem aus der Welt zu schaffen. "Schwangerschafts-abbruch" sei das falsche Wort. Vielmehr gehe es darum, dass auf diese Weise ein Mensch eliminiert wird.

Hinter der Gewalt und der Ablehnung des Lebens stehe im Grunde die Angst, sich selbst zu verlieren. Aber „das kranke, behinderte Kind, der alte Mensch, der Hilfe braucht, die vielen Armen, die alleine nicht zurechtkommen – sie alle sind ein Geschenk Gottes, das mich aus der selbstbezogenen Existenz herausziehen und mich in der Liebe wachsen lassen kann“.

„Was führt den Menschen dazu, das Leben abzulehnen?“, so Franziskus: „es sind die Götzen dieser Welt: Geld, Macht, Erfolg. Dies sind falsche Parameter, um das Leben zu bewerten. Das einzige authentische Maß des Lebens ist die Liebe, die Liebe, mit der Gott es liebt!“.

In jedem kranken Kind, in jedem schwachen alten Menschen, in jedem verzweifelten Migranten, in jedem zerbrechlichen und bedrohten Leben suche Christus uns (vgl. Mt 25,34-46), er suche unser Herz, um uns die Freude der Liebe zu eröffnen.

Gott liebe uns so sehr, „dass er seinen eigenen Sohn für uns hingegeben hat“ (Joh 3,16). Gott liebe „alles, was ist, wie wir es vorhin im Buch der Weisheit gehört haben (11,24). Was Gott geliebt hat, dürfen wir nicht verachten!“.

Wir müssten den Männern und Frauen der Welt sagen: „Verachtet das Leben nicht! Das Leben anderer, aber auch dein eigenes, denn das Gebot gilt auch für dein Leben: Töte nicht!“. Vielen jungen Menschen müsse gesagt werden: „Verachte deine Existenz nicht! Höre auf, Gottes Werk abzulehnen! Du bist ein Werk Gottes!“.

Niemand dürfe das Leben nach den Täuschungen dieser Welt bemessen, jeder solle sich selbst und andere im Namen des Vaters annehmen, der uns erschaffen habe. Er sei „ein Freund des Lebens“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Von Herzen grüße ich die Pilger deutscher Sprache, insbesondere die zahlreichen Jugendlichen, die Schulgruppen des Gauß-Gymnasiums Gelsenkirchen, des Collegium Gaesdonck und der Liebfrauenschule Ratingen sowie die Teilnehmer an der Informationswoche der Päpstlichen Schweizer Garde. Der Herr segne euch und begleite euch auf eurem Weg.



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