Vatikan: Kirchen-Krise um Ukraine "schwerwiegender Konflikt"

18. Oktober 2018 in Weltkirche


Kurienkardinal Koch verweist auf unmittelbare Auswirkungen auch auf den ökumenischen Dialog zwischen katholischer Kirche und Orthodoxie


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Vatikan bewertet den Bruch zwischen den orthodoxen Patriarchaten von Moskau und von Konstantinopel als "schwerwiegenden Konflikt". Der Schritt habe unmittelbare Auswirkungen auch auf den ökumenischen Dialog mit der katholischen Kirche, erklärte der vatikanische Ökumenebeauftragte Kardinal Kurt Koch der Nachrichtenagentur "Kathpress". Es sei davon auszugehen, dass das russisch-orthodoxe Patriarchat nicht mehr am gemeinsamen Gespräch teilnehme, solange der Streit ungelöst sei.
Kardinal Koch betonte, es handele sich um eine innerorthodoxe Auseinandersetzung. Deshalb könne sich die katholische Kirche dazu nicht äußern. Andererseits nehme man an dem Konflikt Anteil nach der ökumenischen Regel, dass, "wenn ein Glied des Leibes Christi leidet, auch die anderen Glieder mitleiden", so der Kurienkardinal.

Das russisch-orthodoxe Moskauer Patriarchat hatte am Montag die eucharistische Gemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel abgebrochen. Hintergrund ist der Streit um die Gründung einer eigenständigen, von Moskau unabhängigen Kirche in der Ukraine mit Unterstützung Konstantinopels. Die Moskauer Kirchenführung betrachtet dies als Eingriff in den eigenen Rechtsbereich. Der Vorgang belastet das ohnehin schwierige Verhältnis zwischen der Ukraine und Russland.

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