Benedikt XVI. sieht Menschenrechte in Gefahr

15. November 2018 in Weltkirche


Päpste äußern Sorge um Widersprüchlichkeiten durch Einschluss neuer Rechte und damit einhergehende Auflösung der Rechtsidee


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat Sorge über eine "Vervielfältigung" der Menschenrechte und eine damit einhergehende Auflösung der Rechtsidee geäußert. Diese Frage sei grundlegend für das Zusammenleben der Menschheit, schrieb der 91-Jährige in einem Grußwort an ein internationales Symposium der "Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger - Benedikt XVI.". Der Vatikan veröffentlichte den Brief am Donnerstag zusammen mit einem entsprechenden Grußwort des amtierenden Papstes.

Dieser erklärte, der 70. Jahrestag der Verkündung der UN-Menschenrechtscharta am 10. Dezember sei nicht nur ein Grund zur Erinnerung, sondern müsse auch zum Nachdenken über die Anwendung und Weiterentwicklung der Menschenrechte anregen. Zugleich warnte Franziskus auch vor dem Einschluss neuer Rechte; diese stünden oft in Widerspruch zueinander.

Benedikt XVI. habe bereits früher als Theologe und Hirte "hellsichtig auf die Dringlichkeit dieser Thematik für unsere Zeit hingewiesen", so Franziskus. Er erinnerte daran, dass die römische Universität LUMSA, die das Symposium ausrichtet, vor 20 Jahren dem damaligen Kardinal Ratzinger für seinen Beitrag zur Menschenrechtsdebatte die Ehrendoktorwürde verlieh.

Im Anschluss an das zweitägige Symposium wird am Samstag der diesjährige Joseph-Ratzinger-Preis verliehen. Preisträger sind die aus Donauwörth stammende und in Wien lehrende Theologin Marianne Schlosser und der Tessiner Architekt Mario Botta. Die Auszeichnungen sind jeweils mit 50.000 Euro dotiert.

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